DerChef der Dieselmotoren-Sparte von MAN, Georg Pachta-Reyhofen, erwartetangesichts der Finanzkrise deutlich steigende Auftragsstornierungen.„Wir hatten ursprünglich damit gerechnet, dass zehn Prozent derAufträge storniert werden und weitere zehn Prozent gefährdet sind. Ausheutiger Sicht gehen wir davon aus, dass 15 Prozent der Aufträgestorniert werden und fünf Prozent gefährdet sind“, sagte er in einemInterview mit €uro am Sonntag laut Vorabbericht (E-Tag 7.12.2008). Beieinem „aktuellen Auftragsbestand von 4,3 Milliarden Euro“ könnten damit„in den nächsten Jahren schlimmstenfalls rund 600 Millionen Euro Umsatzwegfallen“, warnte Pachta-Reyhofen, der zugleich Mitglied desMAN-Konzernvorstands ist.
Die ersten Ausläufer der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrisebekommt die Sparte bereits zu spüren. Im dritten Quartal war derAuftragseingang bei MAN Diesel vor allem wegen des schwachenNeugeschäfts bei Viertakt-Motoren insgesamt um 24 Prozent auf 626Millionen Euro gesunken. „Der Abwärtstrend im Marinebereich hat sich imvierten Quartal noch verstärkt“, sagte Pachta-Reyhofen. Ungeachtetdessen bekräftigte er jedoch das Umsatzziel für 2010 von dreiMilliarden Euro. „Das ist und bleibt das Ziel.“
Zum laufenden Jahr sagte Pachta-Reyhofen, ein Umsatz von 2,5 MilliardenEuro sollte „sicher drin sein“. Die operative Marge von MAN Dieselhatte in den ersten neun Monaten bei 14,9 Prozent gelegen. „Das peilenwir auch für das Gesamtjahr an“, sagte er der Wirtschaftszeitung.
Die großen Nutzfahrzeughersteller leiden derzeit unter der drastischsinkenden Nachfrage. Erst am Dienstag hatte MAN angekündigt, dieProduktion im kommenden Jahr um 30 Prozent zu kürzen. Insgesamt wolleder Konzern dadurch „über 150 Millionen Euro einsparen“, zitiert dieWirtschaftszeitung eine mit den Vorgängen vertraute Person. Noch imSeptember hatte MAN-Finanzvorstand Karlheinz Hornung Einsparungen von150 Millionen in Aussicht gestellt. „Dies wird nicht reichen“, schreibtdie Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise.