Im Ringen um die Rettung der drei angeschlagenen US-Autohersteller hat sich am Montag eine Einigung im Kongress abgezeichnet. Bei Verhandlungen der Abgeordneten mit General Motors, Ford und Chrysler wurden nach Angaben von US-Präsident George W. Bush am Wochenende "einige Fortschritte" erzielt.
Ein Durchbruch sei noch im Lauf des Tages möglich, teilte das US-Präsidialamt mit. Derzeit werde ein Hilfspaket über rund 15 Milliarden Dollar für die Autobauer verhandelt. Das Weiße Haus sehe den Vorschlag positiv, einen vom Präsidenten ernannten "Berater" einzusetzen, der die Existenzfähigkeit der Autobauer analysiere, hieß es weiter.
Sollte sich ein Automobilhersteller auch nach Annahme der Hilfe als nicht existenzfähig erwiesen, könnte der Berater ihn in Gläubigerschutz nach Chapter 11 führen. Vor allem die Opel-Mutter General Motors und Chrysler benötigen nach eigenen Angaben noch vor Jahresende eine Milliarden-Finanzspritze, um das Aus noch abzuwenden.
Unterdessen stellt sich schon jetzt heraus, dass die 15 Milliarden nicht reichen, das bestätigte der Senator Frank gegenüber CNBC. Wörtlich sagte er: "15 Milliarden bis März werden nicht reichen."
Die drei Konzerne beschäftigen direkt 250.000 Menschen. Indirekt hängen an der Branche nach Angaben der Konzerne aber Millionen weiterer Arbeitsplätze.
Am Freitag hatten GM und Chrysler dem Kongress im Gegenzug für Staatshilfen einen Zusammenschluss angeboten. GM-Vize-Chairman Bob Lutz sagte dem US-Sender CNBC, er sei vorsichtig optimistisch, dass es zu einem Rettungspaket kommen werde. Auch der Präsident der Auto-Gewerkschaft UAW, Ron Gettelfinger, erklärte, eine Einigung auf ein Rettungspaket sei noch am Montag möglich. Zugleich nahm er die Vorstände in Schutz. Das Management könne für den Abschwung in der Branche nicht verantwortlich gemacht werden.
Der diesjährige Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman glaubt nicht an die Rettung der angeschlagenen US-Autokonzerne.
Krugman: Mit dem geplanten Rettungspaket der US-Regierung würden vermutlich nur „zwei Monate Zeit gekauft“. Was danach geschehen könne, wisse er auch nicht, sagte Krugman. Die Probleme der führenden US-Autounternehmen seien aber nicht nur durch die Finanzprobleme, sondern auch strukturell bedingt. Sein Fazit: Dadurch würden die betroffenen Konzerne am Ende aber wohl verschwinden.