Es ist derzeit wirklich nicht mehr mit anzusehen, wie der Mainstream das Thema "US-Autoindustrie" abhandelt. Aus irgend einem Grund steht in den Schlagzeilen das erlösende Wort "Rettung".
So berichtet der SPIEGEL regelrecht erleichtert: "Der erste Schritt ist geschafft: Das Abgeordnetenhaus hat dasRettungspaket für die US-Autoindustrie verabschiedet. Jetzt geht das14-Milliarden-Dollar-Hilfsprogramm in den Senat - dort liegt dasSchicksal von General Motors, Chrysler und Ford in den Händenskeptischer Republikaner."
Tiefgang: Null. Das Schicksal von GM liegt in der Hand von Politikern? Folge: Wenn GM Bankrott ist, sind es die Politiker schuld. Schöne neue Welt.
Nirgendwo auch nur ein Hauch von distanzierter Berichterstattung oder zumindest der Versuch, der Wahrheit näher zu kommen. Doch diese Wahrheit ist vielliecht zu grausam: Die US-Autoindustrie hat keine Chancen. Mit, oder ohne Steuermilliarden.
Das einzige, was derzeit passiert - ähnlich wie bei den Banken - ist eine krasse Form von Moral Hazard, welche die USA selbst schneller an den Abgrund bringt, als alle anderen Geldverteilaktionen zuvor.
Und jeder weiss: Die 14 Milliarden werden nicht die letzten sein. Die US-Autoindustrie hat selbst schon bekundet, dass das Geld nur bis März reicht. Danach gehts weiter und dann werden die Summen dreistellig ( in Milliarden).
Die US-Autoindustrie riecht Geld. Und sie werden nichts unversucht lassen, den staatlichen Geldhahn weiter aufzudrehen.
Dass dies so nicht weitergehen kann, dürfte auch jedem Nicht-Volkswirtschaftler einleuchten.