Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat Matthias Wissmann vom Verband der Automobilindustrie (VDA) für seine Forderungnach US-Beihilfen für deutsche Autobauer heftig kritisiert. "Das ist eine völlig weltfremde Idee, die lediglich die Antipathie gegen die deutschen Autobauer in den USA schürt", sagte der Chef des CAR-Instituts an der Universität Essen-Duisburg der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
"Dann kann man gleich fordern, Toyota, Suzuki und die ganze Welt solle von den Hilfen profitieren", sagte Dudenhöffer weiter. "Anstatt gegen das Paket anzustänkern, sollte der VDA es unterstützen."
Denn wenn die US-Autobauer pleitegingen, seien sowohl deutsche Autobauer wie Opel als auch Zulieferer davon betroffen.VDA-Präsident Wissmann hatte am Donnerstag angesichts der Milliarden-Staatshilfen für General Motors, Chrysler und Ford vor Wettbewerbsverzerrung gewarnt. Er forderte Gelder für alle deutschen Autobauer, die in den USA produzieren.
Die Krise der Automobilindustrie trifft nun auch deutscheHändler und Werkstätten mit voller Wucht. Die Branche bangt um jedes fünfte Unternehmen. "Für 20 Prozent der Betriebe wird es im ersten Halbjahr 2009 eng", sagte ein Sprecher des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK) der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung nach einer Präsidiumssitzung.
Von den 39 000 Betrieben wären demnach 8000 bedroht. Bereits für 2008 rechnet der ZdK mit 1200 Insolvenzen - doppelt so viele wie im Vorjahr. 30 000 Jobs seien dadurch gefährdet. "Zwei Drittel der Betriebe schreiben rote Zahlen", sagte der ZdK-Sprecher, "das ist dieschwierigste Phase, die unsere Branche je erlebt hat."
Die Händler fordern von der Bundesregierung als Gegenmaßnahme unter anderen eine Verschrottungsprämie. Sie solle nicht nur beim Kauf von Neuwagen gezahlt werden, sondern grundsätzlich, wenn Käufer auf ein umweltfreundlicheres Auto umsteigen. Von den Herstellern erwarten dieHändler die Übernahme von Risiken im Leasing-Geschäft, von den Bankengünstigere Kredite.