Lieber Leser,
an der Snap-Aktie scheiden sich weiterhin die Geister. Die eine Seite sagt, dass die Bewertung von aktuell über 25 Milliarden US-Dollar schlichtweg zu hoch sei. Es sei nur eine bessere Foto-App, die mit Facebook nicht einmal ansatzweise mithalten kann. Zudem sei auf absehbare Zeit nicht einmal ein Gewinn zu erwarten, den selbst der Gründer Evan Spiegel ehrlicher Weise gar nicht in Aussicht stellt. Auf der anderen Seite herrscht an den Märkten schon seit Jahren Anlagenotstand. Aufgrund der Null-Zinsen kaufen Investoren alles, was sich platt gesagt gut anhört und eine schnelle Rendite und eine halbwegs coole Story verspricht.
Jetzt, nachdem die Aktie unter dem Ausgabekurs ins Wochenende gegangen ist, fragen sich natürlich viele Anleger: Ist das die Chance meines Lebens und werde ich es bereuen, wenn ich heute nicht kaufe? Immerhin verlief der Börsenstart von Twitter auch nicht ganz reibungslos und schon nach wenigen Wochen explodierte der Kurse Ende 2013/Anfang 2014.
Twitter ist nicht Facebook. Snap ist nicht Twitter. Facebook ist nicht Snap. Und 2013 ist nicht 2017. Also vergessen Sie all diese Vergleiche und versuchen Sie sich eine eigene Meinung zu bilden. Zugegeben ist das schwierig, wenn man zu einem Thema 100 Meinungen liest …
Die Charttechnik ist hier halbwegs objektiv und bietet zumindest etwas Halt. Zwar gibt es noch keine lange Kurshistorie bei Snap, doch hat sich nun schon eine markante Sache herauskristallisiert: Die Widerstandszone zwischen 23,50 und 24 USD, die wohl für die nächste Woche entscheidend sein wird. Springt Snap darüber, könnte der Kurs wieder neue Hochs von 29,50 bis 30 USD erreichen. Prallt Snap hingegen dort wieder nach unten ab, heißt es: Hände weg! Denn dann drohen weitere Abschläge.