Liebe Leser,
der große Macher hinter den Kulissen soll nach Informationen der „Bild am Sonntag“ (BamS) angeblich entmachtet werden. Jahrzehntelang war Ferdinand Piëch in leitender Funktion für Volkswagen tätig. Zunächst als Vorstandsvorsitzender (1993-2002), dann als Aufsichtsratsvorsitzender und seit 2015 als einfaches Aufsichtsratsmitglied. Zudem gehört er als Angehöriger der Familien Piëch/Porsche über die Holding Porsche SE zum Mehrheitsaktionär von VW. Doch jetzt steht seine Abwahl auf der Agenda, wenn der Aufsichtsrat von Porsche SE in den kommenden Tagen zusammentrifft, so die BamS.
Der Hintergrund
Hintergrund könnte Piëchs Äußerung gewesen sein, als er im Februar dem VW-Aufsichtsrat scharf angegangen war. Der ehemalige Konzernlenker warf den Kollegen vor, bereits im März 2015 über die Manipulationen an Dieselmotoren unterrichtet gewesen zu sein. Das wäre knapp ein halbes Jahr vor dem offiziell eingeräumten Termin gewesen. Würden diese Vorwürfe zutreffen, hätten sowohl VW als auch die Holding Porsche SE ein ernsthaftes Problem. Denn dann könnten die Gerichte geneigt sein, den klagenden Anlegern Recht zu geben. Die Kläger behaupten, sie seien von beiden Unternehmen zu spät über den Skandal informiert worden. Dadurch seien ihnen in Summe Milliardenverluste entstanden.
Scheinbar interpretieren die Eignerfamilien Piëch/Porsche diese Äußerung ihres Verwandten zumindest nicht als zuträglich für den internen Frieden im Unternehmen. Denn anders ist es kaum zu erklären, warum man solch eine Galionsfigur zum Sturz bringen will. Offiziell wollte sich aber niemand von Porsche SE zur Causa äußern. Fakt ist allerdings, dass sich der Aufsichtsrat in den kommenden Wochen mit einer Neubesetzung des Kontrollgremiums beschäftigen muss. Die sechs Arbeitnehmervertreter im 12-köpfigen Gremium haben ihren Rückzug verkündet. Laut BamS soll nun in einem Aufwasch auch der mächtige Ferdinand Piëch abserviert werden.