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Kahlschlag beim Nordex-Konkurrenten Senvion: „Die geplanten Maßnahmen werden zu einer Nettoreduzierung von ca. 660 Mitarbeitern (gerechnet auf der Basis von Vollzeitstellen) hauptsächlich in Deutschland führen“, teilte das Unternehmen am Montag in einer Pressemitteilung mit. Bei Nordex-Anlegern sollten deshalb aber nicht die Sektkorken knallen, weil es beim Rivalen offenbar nicht rund läuft. Denn ein ähnliches Schicksal könnte auch Nordex selbst drohen, wie aus einem Medienbericht hervorgeht.
Krogsgaard hält Stellenabbau für möglich
Die reduzierte Umsatzprognose von Nordex für 2017 und 2018 gab schon mal einen Vorgeschmack, dass die Zukunft in der Windenergiebranche nicht so rosig aussieht, wie noch mancher bis vor kurzem angenommen hat. Senvion wiederum benennt explizit einen stärker werdenden Wettbewerb und einen daraus resultierenden Preisdruck als Ursache für die Einsparmaßnahmen. Konsequenz: Der Nordex-Rivale wird vor allem in Deutschland Arbeitsplätze abbauen und die Produktion zunehmend ins Ausland verlagern.
Und auch der Nordex-Vorstandsvorsitzende Lars Bondo Krogsgaard äußerte im Anschluss an die Bekanntgabe der Jahreszahlen für 2016 gegenüber der Bergedorfer Zeitung ganz ähnliche Absichten: „Ein Stellenabbau ist möglich.“ Er sagte jedoch nichts zu den Details, kündigte allerdings Gespräche mit der Mitarbeitervertretung an. Der Konzern beschäftigt alleine am Hauptsitz Hamburg 1.000 Mitarbeiter. Weltweit sind es rund 5.000 Angestellte.
Klar ist: Auch Nordex muss mit den Kosten runter. Die aufgeschobenen Projekte sind ein deutlicher Warnschuss. Man kann nur darüber spekulieren, ob dieses Zögern der Auftraggeber nicht auch mit den aufgerufenen Preisvorstellungen von Nordex zusammenhängt. Derzeit spricht einiges dafür.