Lieber Investor,
die Frage, wie man sein Geld am besten anlegt, ist eigentlich so alt wie das Geld selbst. Sie wird immer wieder neu gestellt. Was sich ändert, sind die Präferenzen der Menschen und ihre tatsächlichen Dispositionen. An dieser Stelle spielt die momentane Lage eine entscheidende Rolle.
Sie kann zu deutlichen Abweichungen zwischen der bevorzugten und der tatsächlich erworbenen Kapitalanlage führen. Um diesen Abweichungen auf den Grund zu gehen, ermittelt das GfK-Investmentbarometer seit 1999 regelmäßig Daten zum Verhalten von europäischen und US-amerikanischen Privatanlegern.
In der aktuellen Studie wurde explizit danach gefragt, welche Finanzanlagen die privaten Finanzentscheider besitzen und wie attraktiv sie die verschiedenen Produkte und Sparmöglichkeiten erachten. Durchgeführt wurde die Studie im Oktober und November 2016. Dazu wurden in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und den USA insgesamt 5.000 Finanzentscheider im Alter über 14 Jahre befragt.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft eine große Lücke
Das Stichwort Geldanlage löst bei den Deutschen eine Reihe von Assoziationen aus. Zunächst wird an das eigene Heim gedacht. Auch eine betriebliche Altersvorsorge und der Besitz von Gold kommen ihnen schnell in den Sinn. Beide werden als attraktive Sparformen benannt. Die reale Anlagewirklichkeit sieht aber ganz anders aus. Hier dominieren immer noch Klassiker wie Sparbücher, Tages- oder Festgeldkonten.
Rund 76 Prozent der befragten Deutschen bewerten Investitionen in privates Eigentum als attraktiv oder sehr attraktiv. Damit ist das eigene Haus bzw. die eigene Wohnung das mit Abstand am häufigsten genannte Sparziel. Wir Deutschen befinden uns mit dieser Einschätzung in guter Gesellschaft. Auch in Großbritannien, Frankreich und Italien wird das Eigenheim als die attraktivste Sparform angesehen.
Nach dem Eigenheim folgen mit großem Abstand die betriebliche Altersvorsorge (42 Prozent), das Gold (38 Prozent) und der Bausparvertrag (32 Prozent) auf den nächsten Plätzen im Attraktivitätsranking. Alle diese Sparformen unterstreichen das typisch deutsche Bedürfnis nach einer sicheren Anlage.
Die Realität bei der Geldanlage sieht jedoch anders aus. Tatsächlich investierten im Herbst 2016 nur 18 Prozent der Befragten in eine Altersvorsorge ihres Arbeitgebers. Einen Bausparvertrag besparten nur 29 Prozent. Gravierend war die Abweichung beim Gold. Nur sechs Prozent der Befragten besaßen wirklich Münzen oder Barren.