Am Mittwoch sind zahlreiche Twitter-Accounts gehackt worden. Auch über viele verifizierte Accounts wurden dabei Nachrichten verbreitet, die sich gegen die Niederlande und Deutschland richteten und ...
Am Mittwoch sind zahlreiche Twitter-Accounts gehackt worden. Auch über viele verifizierte Accounts wurden dabei Nachrichten verbreitet, die sich gegen die Niederlande und Deutschland richteten und auf türkisch auf das anstehende Referendum in der Türkei hinwiesen.
Unter anderem wurden die Accounts von Borussia Dortmund, Amnesty International, ProSieben und Boris Becker gehackt. Die Tweets waren mit einem Hakenkreuz und den Hashtags "Nazialmanya" und "Nazihollanda" versehen.
Zuletzt hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Niederlanden und Deutschland im Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Minister "Nazi-Praktiken" vorgeworfen.
Von Notz: Angriff auf Twitter-Accounts größer als bisherige Fälle
In den Augen des netzpolitischen Sprechers der Grünen, Konstantin von Notz, ist der Angriff auf Twitter-Accounts am Mittwoch schwerwiegender als bisherige Fälle. "Der Anbieter wurde bereits einmal angegriffen, doch die Dimension ist dieses Mal größer", sagte er der "Heilbronner Stimme" (Donnerstagsausgabe).
Der Vorfall sei symptomatisch für die Sicherheitsproblematik im Digitalen: "Je mehr Geräte und Anwendungen wir miteinander vernetzt nutzen, desto mehr Angriffslücken mit umso sensibleren Folgewirkungen öffnen sich in so gut wie jedem Lebensbereich."
Gleichzeitig mahnte er mehr Achtsamkeit seitens der Nutzer an: "Die vielen User-Hinweise auf den jüngsten Hack zeigen, dass es immer auch auf medienkompetente Nutzer und eine sensibilisierte Debattenkultur gegenüber solchen Manipulationsversuchen ankommt."
Von Notz sieht aber auch Twitter und die Bundesregierung in der Verantwortung: "Hier stehen zunächst die Anbieter in der Pflicht für umfassende Transparenz und rasche Fehlerbehebung. Darüber hinaus müssen wir diese Problematik viel umfassender angehen: angefangen bei Datenschutz und Prävention - privacy by design - über Zulassungs- und Haftungsfragen bis zur Aufklärung der Endverbraucher."
Hier schwanke die Bundesregierung "zwischen alarmistischen Drohkulissen und Laissez-Faire", wenn es gegenüber der Wirtschaft konkret werde.