Lieber Leser,
in die RWE-Aktie gehört zu den Sorgenkindern der letzten Jahre. Deutschlands größter Stromversorger hat immer noch mit den Auswirkungen des frühzeitigen Atomausstieges und dem massiven Verfall von Strompreisen zu kämpfen. Die Geschäftszahlen für 2016 sind verheerend. Das Jahr wurde mit einem Verlust in Milliardenhöhe abgeschlossen. Die Aktie gewinnt jedoch wegen der positiveren Zukunftsaussichten zwischenzeitlich über 8%. Zudem will RWE für das Geschäftsjahr erstmals wieder eine Dividende an Stammaktionäre in Höhe von 0,50€ je Aktie auszahlen. Für das bereinigte Netto-Ergebnis werden 1,0-1,3 Mrd. € erwartet.
Faktencheck:
Nahezu alle Kennzahlen weisen für RWE Warnsignale aus. Dies ist nicht verwunderlich, da das Unternehmen in den letzten Jahren viel Aktionärswert vernichtet hat. Hier kommen zudem sinkende Margen und Kapitalrenditen hinzu. Die konsolidierte Netto-Verschuldung ging aufgrund des Innogy Börsengangs auf 22,7 Mrd. € zurück. Die Schuldenlast ist somit immer noch enorm.
Fazit:
Die RWE-Aktie wird seit Jahren als potenzieller Turnaround-Kandidat gehandelt. Bisher konnten sich alle Hoffnungen auf Besserungen leider nicht bestätigen. Auch derzeit ist fragwürdig, ob die Zukunft wieder positiver für RWE ausfällt. Immerhin konnte sich das Unternehmen von den Belastungen der Kernenergie befreien. Dies schafft zunächst eine höhere Planungssicherheit. Langfristig kommt es jedoch drauf an, dass das operative Geschäft wieder profitabler wird. Hierzu müssten die Strompreise mindestens stabil bleiben. Daher ist RWE aus meiner Sicht nach wie vor nur etwas für spekulative Anleger.