Lieber Leser,
nach der Umsatzwarnung und dem damit verbundenen Kurseinbruch kommt die Aktie des Windturbinenbauers nicht mehr auf die Beine. Zuletzt nahm das im TecDAX gelistete Papier sogar wieder Kurs auf das Mehrjahrestief vom 24. Februar. Momentan scheinen die Anleger Vorsicht walten zu lassen, um nicht ein weiteres Mal eine böse Überraschung zu erleben.
Auch das Gros der Analysten hat inzwischen das Vertrauen verloren und stuft die Aktie im besten Fall mit Halten ein. Kepler Cheuvreux und Barclays gingen sogar so weit und änderten ihr Votum direkt von Kaufen auf Verkaufen. In einer aktuellen Studie der US-Bank Citigroup wurde Nordex auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 14,60 Euro belassen. Gleichwohl wurde das Hamburger Unternehmen von der Empfehlungsliste für kleine und mittelgroße europäische Werte gestrichen. Analyst Jason Channell sieht sogar die Gefahr, dass das nach unten korrigierte untere Ende der Ergebnisspanne verfehlt wird. Nämlich dann, wenn es dem Konzern nicht gelingt, seinen Auftragsbestand zu verbessern.
Das gilt es nun zu beachten
Zuletzt hatte Nordex über seine starke Marktstellung und die hohe Auftragslage in Irland und der Türkei berichtet. Doch die Aussicht auf einen schrumpfenden Konzernumsatz im Jahr 2017 lässt solche Meldungen schnell in Vergessenheit geraten. Für das Unternehmen gilt es nun, die Ärmel hochzukrempeln und das Beste aus der Situation zu machen. Hierbei geht es auch darum, Vertrauen zurückzugewinnen.
Dies könnte beispielsweise dadurch gelingen, dass die neuen Jahresziele für 2017 und 2018 vielleicht doch übertroffen werden. Immerhin ist Nordex nicht zuletzt wegen der Übernahme von Acciona Windpower weltweit in zahlreichen Wachstumsmärkten vertreten. Der Ausbau der erneuerbaren Energien könnte demzufolge sicherlich auch einmal für eine positive Überraschung bei Umsatz und Ergebnis sorgen. Doch klar ist auch, dass Anleger nach derzeitigem Stand einen langen Atem mitbringen müssen.