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Anfang März hatte die Deutsche Bank die Märkte mit der Bekanntgabe einer groß angelegten Kapitalerhöhung erschüttert. Der Aktienkurs des im DAX gelisteten Geldhauses stürzte in der Folge um knapp 12 Prozent ab, konnte sich inzwischen aber wieder stabilisieren. Darüber hinaus plant die Bank einen Teilbörsengang der Fondstochter Deutsche Asset Management (DWS) und die Reintegration der Postbank in den Mutterkonzern.
Das ist neu in den USA
Im Zuge des Konzernumbaus werden auch die Zuständigkeiten im US-Geschäft neu geregelt. Ab sofort wird Deutsche Bank-Chef John Cryan über die Aktivitäten wachen. Diese Rolle hatte bis zuletzt John Urwin inne, seines Zeichens Firmenkundenvorstand des deutschen Branchenprimus. Er wird das Institut aber im Rahmen des Strategiewechsels verlassen. John Cryan berichten und damit neuer Chef des US-Geschäfts soll einem Reuters-Bericht zufolge Thomas Patrick werden, der derzeit den globalen Aktienhandel betreut. Er soll in den kommenden Wochen anstelle von Bill Woodley treten. Die Deutsche Bank wollte sich dazu nicht äußern.
Pläne für das US-Geschäft
In einem kürzlich veröffentlichten Handelsblatt-Interview hatte Cryan erklärt, dass man sich in den USA in Zukunft ein wenig zurücknehmen wolle. Nichtsdestotrotz soll eine starke Präsenz gewahrt werden, die das Hauptaugenmerk auf das Kapitalanlage- und mit Abstrichen auf das Kapitalmarktgeschäft legt. Man wolle insbesondere als privater Vermögensverwalter und bei der Fondsverwaltung wachsen. Zudem sei der Zahlungsverkehr auch davon abhängig, welche Stellung man im Dollar-Raum einnehme. Auf den US-Märkten werde man nur ernst genommen, wenn man als Big Player agiere.