Lieber Leser,
bei den Papieren des Zahlungsabwicklers Wirecard stehen die Zeichen wieder klar auf Angriff. Der kleinere Rücksetzer infolge der Bilanzierungsvorwürfe durch das Manager Magazin ist längst verdaut. Inzwischen bastelt die Aktie am Ausbruch aus einer mehrjährigen Seitwärtsrange, die grob zwischen 32 und 48 Euro verläuft.
Das sorgte für den Stimmungsaufschwung
Kräftigen Rückenwind gab es in den letzten Tagen durch zwei wegweisende Deals mit der Citigroup. Zum einen konnte die bereits im vergangenen Juli angekündigte Übernahme des Prepaid-Kreditkartengeschäfts unter Dach und Fach gebracht werden. Für Wirecard eröffnen sich hierdurch starke Wachstumsmöglichkeiten in Nordamerika, wo das Unternehmen bis dato nicht vertreten war.
Kaum war die Akquisition abgeschlossen, gab es schon die nächste frohe Kunde. Diesmal einigte sich Wirecard mit der US-Bank über den Kauf eines Kundenportfolios im Bereich Acquiring für den asiatisch-pazifischen Raum. Besagter Kundenstamm umfasst einige Tausend Händler mit Kartenakzeptanz in insgesamt elf Ländern, darunter Indien, Australien, Hongkong und die Philippinen. Die Übernahme soll bis Juni 2018 abgeschlossen sein und im Jahr darauf bereits mehr als 20 Mio. Euro zum operativen Gewinn (Ebitda) beisteuern. Durch den Zukauf von Citi Prepaid Card Services wird schon in diesem Jahr mit einem positiven Ergebnisbeitrag von mindestens 18 Mio. Euro gerechnet.
50 Euro im Visier
An der Börse wurden die News mit Wohlwollen aufgenommen und die Aktie in der Folge auf ein neues Allzeithoch geschickt. Damit der nachhaltige Ausbruch aus der angesprochenen Seitwärtsrange gelingt, sollte der TecDAX-Titel die psychologisch wichtige 50-Euro-Marke hinter sich lassen. Das könnte dann der Beginn einer mittelfristigen Aufwärtsbewegung sein.