Lieber Leser,
das auf Kali- und Salzförderung ausgerichtete Kasseler Unternehmen K+S hat seine Bücher geöffnet und Einblick in die Finanzen des vergangenen Geschäftsjahres gewährt. Es lässt sich konstatieren, dass der Preisdruck bei Kaliprodukten, die langwierige Abwasserentsorgungsproblematik am Hauptwerk Werra und der milde Winter deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen haben. Allerdings war dies auch nicht wirklich anders zu erwarten.
Auf Jahressicht ging es beim Umsatz um 17 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro nach unten, während sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mit 519,1 Mio. Euro mehr als halbierte. Der Nachsteuergewinn sackte von 542 Mio. Euro auf nur noch 130,5 Mio. Euro ab. „2016 war ein schwieriges Jahr“, sagte denn auch Finanzchef Burkhard Lohr. Dies bekommen auch die Anleger zu spüren, die sich für 2016 mit einer Dividende von lediglich 0,30 Euro zufriedengeben müssen. Nachdem für 2015 noch 1,15 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet wurden, hatten Analysten für das abgelaufene Jahr im Schnitt mit immerhin 0,44 Euro gerechnet.
2017 soll es wieder aufwärts gehen
Für das laufende Jahr gab sich die Konzernführung vorsichtig optimistisch und kündigte spürbare Verbesserungen bei Umsatz und Ergebnis an, nicht zuletzt wegen steigender Kalipreise. Auch im Salzgeschäft rechnet das Unternehmen wieder mit einem höheren Absatz. Dennoch räumte das Management trotz der im Dezember erteilten langfristigen Bodenversenkungserlaubnis für bei der Kaliproduktion anfallende Salzabwässer am Verbundwerk Werra ein, dass Phasen des Niedrigwassers im Grenzfluss Werra auch zu „erheblichen Abweichungen“ der Prognose führen könnten. Hier ist K+S also weiterhin stark vom Wetter abhängig.
„Legacy“-Mine im Fokus
Im Laufe des zweiten Quartals soll wie geplant die erste Tonne Kali in der neuen „Legacy“-Mine in Kanada gefördert werden. Das Produktionsvolumen soll dann sukzessive auf 2 Mio. Tonnen pro Jahr hochgeschraubt werden. Bislang erreichen die Kaliminen von K+S eine jährliche Produktionskapazität von etwa 7 Mio. Tonnen. Schließlich wurde auch die mittelfristige Prognose bekräftigt, die im Jahr 2020 ein Ebitda in Höhe von 1,6 Mrd. Euro vorsieht.