Am 8. März zeigte der WDR eine Dokumentation über Geert Wilders. Darin wurde Wilders als Marionette einer jüdischen Weltverschwörung präsentiert. Ein islamischer Hassprediger diente als Kronzeuge. Nun rudert der WDR zurück.
Die WDR-Wilders-Doku beruhte größtenteils auf älterem Material. Darin kam u.a. der islamistische Hassprediger Scheich Yasin zu Wort und es wurde angedeutet, hinter Wilders politischem Aufstieg könnte eine jüdische Verschwörung stecken. Dieser Eindruck wurde mit geschickten Bildmontagen untermauert.
Mehr noch: Im Beitrag wird Khalid Yasin als „muslimischer Lehrer“ eingeführt, der bei jungen Muslimen extrem beliebt sei und sich gegen radikale Ideen einsetze. Dabei fällt er tatsächlich immer wieder mit hasserfüllten Aussagen auf, gegen Nichtgläubige, gegen Andersgläubige, gegen Homosexuelle.
Nachdem die BBC einen ähnlichen Beitrag zu Wilders im Februar 2011 gezeigt hatte, gab es eine Beschwerde, in der es auch um die Rolle von Khalid Yasin ging. Das dürfte auch dem WDR nicht unbekannt gewesen sein.
Der dämlichste Aspekt zur Verbindung von Geert Wilders nach Israel, der in der WDR-Dokumentation genannt wird, ist dieser hier:
Wenn man Geert Wilders und Israel im Internet sucht, ergibt das über eine halbe Million Einträge.
Wenn man WDR und Fake News bei Google sucht, ergibt das 375.000 Einträge, was genauso wenig aussagt wie das Suchergebnis im WDR-Beitrag. Dort wird es aber als weiteres Indiz genannt, dass irgendwie irgendwas zwischen Geert Wilders und Israel laufen könnte.
Der WDR hatte den Film nach der Antisemitismus-Kritik nun "bearbeitet" und um einige der beanstandeten Stellen gekürzt.
Über Twitter lässt der Sender mitteilen: