Liebe Leser,
in Zeiten von Wohnungsnot und Bauboom machen Immobilieninvestments Freude. Gewerbeimmobilien- und Wohnungsunternehmen wie Deutsche Wohnen oder Vonovia erleben Boomzeiten. Letzteres gehört zu den Rennern im Dax und besticht mit Rekordzahlen. Für 2017 werden Investitionen in Milliardenhöhe angekündigt und das FFO soll auf bis zu 850 Mrd. € steigen.
Unternehmenskennzahl bei Immobilien: das FFO
Klingt beeindruckend, doch was bitte ist ein FFO? Immobilien unterscheiden sich in diesem Punkt von anderen Bereichen. Nur hier und bei den REITs als Spezialform von Immobilienaktien kommt das Kürzel vor. Die Frage ist auch deshalb berechtigt, weil das FFO bei Immobilienunternehmen leider nicht einheitlich ist.
Zunächst ergibt sich ein erster Hinweis aus der Zuordnung zum operativen Geschäft im Jahresbericht. FFO steht für Funds From Operations und zeigt als Kennzahl die operative Ertragskraft. Es entspricht dem Nettogewinn, der um Abschreibungen aufs Immobilienvermögen bereinigt ist. Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien werden davon abgezogen.
Die Bedeutung des FFO bei Immobilien ergibt sich daraus, dass hier verbreitet hohe planmäßige Abschreibungen auf Immobilienbestände vorgenommen werden, denen oft kein realer Wertverlust entspricht.
Eigenheiten bei Immobilienbewertungen berücksichtigen
Der Grund: Anders als andere Vermögenswerte verlieren Immobilienbestände und Grundstückswerte üblicherweise nicht an Wert, sie legen eher zu. Da aber die hohen Abschreibungskosten für die Immobilienbestände den Nettogewinn mindern, werden beim FFO die Abschreibungen auf sie wieder zum Nettogewinn hinzuaddiert. Zudem werden Gewinne, die beim Verkauf zuvor günstig erworbener Immobilien entstehen, subtrahiert.