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Am Ölmarkt bildet sich ein neuer Goldstandard heraus! (Teil 1)

Lieber Investor,

die Veränderung kommt nicht über Nacht und sie hat nicht die Urgewalt eines starken Sturms. Trotzdem werden die Auswirkungen langfristig gewaltig sein, wenn sich in den kommenden Jahren fortsetzt, was zunächst zwischen dem Iran und Indien begann und heute zwischen auch Russland und China Standard ist: Der Verkauf von Öl ohne den Einsatz des US-Dollars bei der Bezahlung.

Die Stärke des US-Dollars bestand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der wirtschaftlichen Stärke der USA. Amerikas Fabriken waren zu dieser Zeit das Fließband der Welt. Ihre gewaltige Produktion entschied zwei Weltkriege. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging dieser Vorteil verloren, zunächst langsam, dann immer schneller.

Der Petro-Dollar hat ausgedient

1971 sah sich US-Präsident Richard Nixon gezwungen, eine erste wichtige Konsequenz zu ziehen. Er beendet das Bretton-Woods-Abkommen und löste die feste Bindung des US-Dollars an das Gold. Seitdem ist die amerikanische Währung eine Fiat-Money-Währung wie viele andere auch, gedeckt nicht durch reales Gold, sondern allein durch das Vertrauen, das ihr ihre Benutzer entgegenbringen.

Was den US-Dollar als Handelswährung immer noch begehrter macht als den Euro oder den japanischen Yen, ist der Fakt, dass alle Länder ihre Ölrechnungen bei den Produzenten in US-Dollar bezahlen müssen. Ohne Öl läuft in unserer modernen Welt bekanntlich nichts und ohne US-Dollar gab es lange Zeit kein Öl zu kaufen.

Diese Zeiten sind zwar noch nicht ganz vorbei, doch die Zeichen mehren sich, dass sie ihrem Ende entgegengehen. Es ist dabei eine Ironie der Geschichte, dass die USA selbst durch die von ihnen betriebene Politik dazu beigetragen haben, diesen Prozess zu beschleunigen.

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