Lieber Leser,
der Medienkonzern ProsiebenSat.1 schafft es, trotz einer sich stark verändernden Fernsehlandschaft Wachstum zu generieren. Im abgelaufenen Jahr konnte der Umsatz um 17 Prozent auf 3,8 Mrd. Euro gesteigert werden. Unter dem Strich erhöhte sich der bereinigte Überschuss um 10 Prozent auf 513 Mio. Euro.
Das Unternehmen findet scheinbar die richtigen Antworten auf die wachsende Bedrohung durch US-Konzerne wie Netflix und Amazon, die mit ihren online verfügbaren Streaming-Dienst-Angeboten den TV-Markt aufmischen. Das gelingt zum einen durch den Ausbau des eigenen digitalen Angebots aber auch durch völlig neue Geschäftsfelder, wie die Aktivitäten im Reisebereich (Etravelli, tropo) oder in der Partnervermittlung (Parship) zeigen. Die Folge ist, dass inzwischen fast die Hälfte (47 Prozent) der Erlöse außerhalb des klassischen TV-Bereichs erwirtschaftet wird. Für das laufende Jahr stellte die Konzernführung ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht.
Blick an die Börse
Die Aktie ist seit vergangenem März im deutschen Leitindex DAX vertreten, hat es aber in der Folge nicht geschafft, Schwung aufzunehmen. Mit einem 2017er KGV von 15 ist das Papier aber inzwischen attraktiv bewertet. Hinzu kommt eine stattliche Dividendenrendite von 4,8 Prozent (1,90 Euro je Aktie). Fundamental betrachtet wäre damit durchaus Spielraum für steigende Kurse.
Aus charttechnischer Sicht müsste dazu aber der Sprung über die psychologisch wichtige 40-Euro-Marke gelingen. Dies würde ein neues Kaufsignal entfachen und den Ausbruch aus der aktuell beobachteten Seitwärtsrange ermöglichen. Rückenwind gibt es von der US-Investmentbank JPMorgan, die ProsiebenSat.1 weiterhin mit „Neutral“ einstuft, das Kursziel aber nun bei 41,00 Euro ansiedelt (zuvor 38,30 Euro).