Liebe Leser,
eigentlich war bereits die Situation eingetreten, in der sämtliche Beobachter dachten, dass es bei Valeant Pharmaceuticals keine schlechteren Nachrichten mehr geben kann. Doch dann wurde wieder einmal klar, dass an der Börse überhaupt nichts unmöglich ist.
Denn die neueste Schocknachricht, die Valeant verkraften musste, war der Ausstieg von Investor Bill Ackman, der kürzlich seine gesamte Beteiligung an Valeant abgestoßen hat– mit einem Verlust von fast 3 Milliarden US-Dollar. Ackmans Fonds Pershing Square war einer der größten Investoren von Valeant.
Pershing’s Sell-off führte nun dazu, dass Valeant um ganze 10 Prozentgesunken ist, was ein neuer Tiefstand in einem zweijährigen Fall ist und einen der dramatischsten Kurszusammenbrüche der jüngeren Vergangenheit markiert. Und Ackmans Abgang wird derzeit wohl das Vertrauen in die Aktie kaum stärken.
Valeants Probleme stammen aus einem Geschäftsmodell, das alles andere als nachhaltig ist und im Rahmen dessen mit billigen Darlehen Pharma-Unternehmen erworben wurden um dann die Kosten für Medikamente anzuheben. Dies führte nicht nur zu einem Schuldenberg, sondern auch zu einer ganzen Reihe von Untersuchungen zur Medikamenten-Preisgestaltung.
Auch wenn Valeant in den letzten zwei Jahren versucht hat, alle Einzelprobleme zu beheben, so könnten sich Hindernisse doch als unüberwindbar erweisen. Hier scheint definitiv absolute Vorsicht geboten.