Lieber Leser,
fast 10% schwächer im Vergleich zum Vortagsschlusskurs startete die Aktie der Deutschen Bank am Dienstag in den Handel. Allerdings ist dieser massive Einbruch der Notierungen in erster Linie optischer Natur, so dass Anleger den Kurskollaps nicht überbewerten sollten.
Bezugsrechte für Kurskollaps verantwortlich
Dieser ist nämlich primär dem Umstand geschuldet, dass in die Depots der Altaktionäre die Bezugsrechte für die neuen Anteilsscheine eingebucht wurden. Vor diesem Hintergrund haben sich die Dividendenpapiere des größten deutschen Geldinstituts sogar gut gehalten. Denn bereinigt um diese Bezugsrechte müsste der Kurs bei 15,35 und nicht bei 15,71 Euro liegen. Allerdings besteht eine nicht zu unterschätzende Wahrscheinlichkeit, dass die Anteilsscheine die Marke von 15,35 Euro zeitnah testen und sich erst erkennbar unter diesem Niveau stabilisieren.
Verhaltener Ausblick für 2017
Immerhin war der am Montag gegebene Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr alles andere als überzeugend. Für 2017 erwartet das Management lediglich weitestgehend unveränderte Umsätze. Angesichts der in den USA anziehenden Zinsen hatte der Markt auf eine Steigerung der Erlöse gehofft. Vor allem im Bereich der Unternehmensfinanzierung hatten Analysten dem deutschen Branchenprimus ein Umsatzplus von 4 bis 5% zugetraut. Aber auch in diesem Sektor rechnet die Bank nur mit stabilen Einnahmen.
Derzeit käme der Kauf der Deutschen-Bank-Aktie meiner Meinung nach dem sprichwörtlichen Griff ins fallende Messer gleich. Selbst Langfristanleger sollten daher eine Stabilisierung und eine sich abzeichnende Trendwende gen Norden auf welchem Kursniveau auch immer abwarten.