Die Erhöhung der Tabaksteuer ist beschlossene Sache. Am Montag entschied die schwarz-gelbe Koalition jedoch nicht die Industrie, sondern den Endverbraucher mehr zu belasten. Geplant ist die stufenweise Anhebung der Steuern in den nächsten fünf Jahren.
Dabei soll der Preis für eine Packung Zigaretten jährlich zwischen vier und acht Cent steigen, bei losem Tabak beläuft sich die Teuerung auf 12 bis 14 Cent pro Packung. Hinzu könnte ein einmaliger Aufpreis von bis zu 45 Cent pro Packung Tabak kommen. Der Bund kann mit der Erhöhung bereits im nächsten Jahr auf Mehreinnahmen im Wert von 200 Millionen Euro rechnen. Bis zum Jahr 2015 sollen es rund eine Milliarde Euro sein. Für Raucher wird es sich in Zukunft weniger lohnen, Feinschnitt statt Zigaretten zu kaufen, da sich der Preisunterschied deutlich verringern wird. Der Protest der Tabakkonzerne fällt zurückhaltend aus. Das liegt nach Lobby-Informationen wohl daran, dass die Konzerne schon lange mit einer Erhöhung der Tabaksteuer gerechnet hatten und es nun als "fair" begrüßen, dass die Besteuerung von Feinschnitt angepasst wird. Nach Angaben des Deutschen Zigarettenverbandes ist der Absatz versteuerter Zigaretten in Deutschland seit 2002 um über ein Drittel gesunken. Wurden 2002 noch 145,1 Milliarden Zigaretten geraucht, so waren es im Jahr 2009 nur noch 86,6 Milliarden. Der Feinschnitt-Konsum hatte sich seit 2000 mehr als verdoppelt.