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Neuer Bankencrash?

Der IWF schlägt Alarm - und die Börse auch!  Europäische Banken unterkapitalisiert. Obama senkt Wachstumsprognose. Griechenland bleibt ein Fass ohne Boden. Sorgen um Italien nehmen zu. Weltbörsen reagieren enttäuscht. ESM ist keine Lösung.

 


von Andreas Männicke
 
Der IWF stellt fest, dass die europäischen Banken mit 200 Mrd € unterkapitalisiert sind, wenn es in Südosteuropa zu Staatsbankroten kommen sollte. Auch der Weltbank-Chef Zoellick sieht neue Gefahren für die Euro-Zone im Herbst voraus, womit er recht haben sollte Dies steht im Widerspruch zu dem letzten europäischen Bankenstresstest, bei dem nur 8 Bänken durchfielen.

Freilich wurden dort noch nicht die Pleiten von Ländern im EWU-Raum simuliert. Ich fordere schon lange, dass dies die EU jetzt endlich in einem neuen Stresstest machen sollte. Die neuen Zahlen aus Griechenland mit weit höheren Defiziten als geplant zeigen deutlich, dass Griechenland sich so „tot spart“ und so nicht zu retten ist. Es bedarf dringend flankierender Investitionen und es bedarf endlich einem Cut bei den Anleihen. Selbst griechische Anleihen, die noch unter den Rettungsschirm bringen eine Rendite von 25%. Der Cut müsst also mindestens 20-30% betragen.

Es besteht nach wie vor die Gefahr eines Flächenbrands, wenn auch Portugal, Italien und Spanien in Gefahr kommen, ihre auslaufenden Staatsanleihen nicht mehr zu vernünftigen Zinskonditionen refinanzieren zu können. Präsident Berlusconi rudert schon wieder zurück und nimmt die Reichensteuer und auch die starken Sparpläne bei den Kommunen zurück. Wie er 45 Mrd € sparen will, weiß er wohl selber nicht. EZB-Bank Trichet äußert sich besorgt wegen des zu laschen und wenig konsequenten Vorgehens der italienischen Regierung. Auch in Italien gibt es kaum Wachstum und zu wenige wirtschaftliche  Impulse. Im Fall von Italien wären die EZB und auch der EU-Rettungssschirm überfordert, effektiv helfen zu können. Die Schulden Italiens sind mit 1,9 Billionen € einfach zu groß. Es ist aber dringend geboten, dass alle südosteuropäischen Länder wieder die Maastricht-Kriterien beachten und bei Nicht-Beachtung ihr Stimmrecht im europäischen Parlament verlieren. Warum hat man diesen Sanktionsmechanismus nicht schon längst eingeführt?

Ob der nun am 23. September im Bundestag zu beschließende erweiterte Rettungssschirm in Form des Europäischen Stabilitätsgesetzes (ESM) Europa weiter bringt, ist fraglich. Zum einen nütz es wenig, wenn dies nur Deutschland beschließt, zum anderen müssen auch hier die Sanktionsmechanismen transparenter und einfacher durchführbar gemacht werden. Es nützt zudem wenig, wenn Finnland und die Slowakei dagegen stimmen. Was die EU und auch die Parlament von EWU-Ländern beschließen müssen, ist zudem einen ein obligatorischer  Banken-Rettungsfonds und zum anderen höhere Eigenkapitalquoten bei Banken. Warum geschieht das nicht? Einer zu befürchtende Kreditklemme könnte die EZB durch hinreichend Liquidität entgegenwirken. Aber schon jetzt wird viel zu viel Bankenliquidität bei der EZB geparkt und nicht in Form von Krediten an di Wirtschaft weitergegeben.

Die Börsen reagierten am Freitag auf diese Aneinanderreihung von „bad news“  wieder mit Panikverkäufen, nachdem der Donnerstag schon sehr schwach war. Damit wurde auch die leichte Kurserholung der letzten 10 Tage wieder zunichte gemacht. Dabei bleiben die Kursverluste beim DAX und auch beim RTS viel höher als in den USA. Der Dow Jones verlor durch das Plunge Protection Team im August nur 4% an Wert, dafür gab es beim DAX-Future enorme Umsätze auf der Short-Seite und ein Kursverlust von 19%.

Trotz der erneuten Panikverkäufen letzte Woche, glaube ich an einem kräftigen Rebound noch in diesem Jahr, der wahrscheinlich aber erst nach Bekanntgabe des QE3 der FED erfolgen wird. Ich rate daher im Trading-Bereich weiter zu gestaffelten Abstauberlimits, wobei sie liquide Vehikel und Aktien bevorzugen sollten

www.eaststock.de

 

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