Schuldenkrise könnte IWF in Bedrängnis bringen. Immer mehr Staaten brauchen Geld: nach neuesten Schätzungen kann der IWF lediglich 390 Milliarden Dollar an Darlehen vergeben, ohne seine Bilanz in Gefahr zu bringen. - USA: 71. Bank dieses Jahr pleite.
Der IWF kommt in Bedrängnis weil immer mehr Staaten Geld bauchen. Die europäische Schuldenkrise könnte damit selbst den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Schwierigkeiten bringen. Das geht aus einem internen IWF-Dokument hervor, welches am Freitag bekannt wurde. Demnach rechnet der Fonds mit einer höheren Kreditnachfrage von angeschlagenen Staaten, wenn sich die weltweiten Finanzierungsbedingungen weiter verschlechtern.
Der IWF hat nach eigenen Angaben keine unbegrenzte Mittel. Der Fonds könnte nach neuesten Schätzungen lediglich 390 Milliarden Dollar an Darlehen vergeben, ohne seine Bilanz in Gefahr zu bringen. Die prognostizierten Hilfsmaßnahmen liegen nach internen Berechnung möglicherweise aber viel höher. Im schlimmsten Fall könnte der Kapitalbedarf von hochverschuldeten Ländern bei rund 840 Milliarden Dollar liegen.
Die weiteren Aussichten sind eher negativ. Der IWF gehe von einer deutlichen Zunahme von Risiken für die Finanzstabilität aus. Die europäische Schuldenkrise bedrohe die gesamte Weltwirtschaft. Es bestehe die Möglichkeit, dass mehr Länder vom IWF Unterstützung benötigten.
USA: 71. Bank dieses Jahr pleite
Unterdessen geht das Bankensterben in den USA weiter. Dort sind in diesem Jahr bereits 71 Banken bankrott gegangen. Am Freitag wurde ein weiteres Geldhaus dicht gemacht. Die First National Bank of Florida mit einer Bilanzsumme von 296,8 Millionen Dollar ist pleite. Dieses Geldhaus ist zwar relativ klein, dennoch ist die Anzahl der Pleitebanken in den USA beachtlich: 2010 waren 157 Banken mit einer Bilanzsumme von 92 Milliarden Dollar geschlossen worden. 2009 gingen im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise 140 Banken pleite.