Die Verluste bei der UBS durch den angeblichen Fehlzock eines Mitarbeiters sind noch höher als zunächst angegeben. Jetzt soll das Bankhaus mit dem Deal insgesamt 2,3 Milliarden Euro verloren haben. Händler tradete Futures des S&P 500, DAX und EuroStoxx.
Bisher war man von einem Schaden von rund 2 Milliarden Dollar ausgegangen. Jetzt hat die UBS bekannt gegeben, durch die verbotenen Geschäfte eines Händlers in London 2,3 Milliarden Verlust gemacht zu haben. Der Skandal ramponiert die ohnehin schon angegriffene Reputation des Schweizer Bankhauses.
Stellungnahme der UBS:
Am 15. September 2011 gab UBS die Aufdeckung von unbewilligten Handelsgeschäften in ihrer Investment Bank bekannt. Diese wurden durch einen Händler im Bereich Global Synthetic Equity in London getätigt. Gegen den betreffenden Händler haben die britischen Behörden Anklage wegen Betrugs und Missbrauchs seiner Stellung erhoben.
Vor der Bekanntgabe weiterer Details mussten wir sicherstellen, dass wir die verbuchten Positionen kennen und den entstehenden Verlust beziffern können.
Inzwischen ist das im Zusammenhang mit dem unautorisierten Handel entstandene Risiko abgedeckt, und das Aktiengeschäft läuft innerhalb der vormals festgelegten Risikolimiten wieder normal weiter. Der durch diesen Vorfall verursachte Verlust beläuft sich auf USD 2,3 Milliarden. Wie bereits mitgeteilt, sind keine Kundenpositionen betroffen.
Der Verlust entstand durch unautorisierten, spekulativen Handel mit verschiedenen Aktienindexfutures des S&P 500, DAX und EuroStoxx im Verlauf der letzten drei Monate. Die dabei eingegangenen Positionen hätten sich innerhalb des für eine globale Aktienhandelsfirma üblichen Rahmens bewegt, wenn sie Teil eines korrekt abgesicherten Portfolios gewesen wären. Die tatsächliche Dimension des Risikoengagements wurde dadurch verfälscht, dass die Positionen in unserem System abgesichert wurden. Diese Absicherung bestand jedoch aus fiktiven Forward-Transaktionen in Cash-ETFs, die der Händler zum Schein getätigt hatte. Diese fiktiven Transaktionen verdeckten die Tatsache, dass die Risikolimiten von UBS durch den Handel mit den Indexfutures überschritten wurden.
Nachdem UBS-Kontrollstellen die Positionen des Händlers geprüft und Rückfragen an ihn gerichtet hatten, gab dieser am 14. September 2011 seine unerlaubten Aktivitäten zu.
Der UBS-Verwaltungsrat hat einen speziellen Ausschuss eingesetzt, um zu den unerlaubten Handelsaktivitäten und deren Bezug zum Kontrollumfeld eine unabhängige Untersuchung durchzuführen. Der Ausschuss steht unter dem Vorsitz von David Sidwell, Senior Independent Director, und wird an den Verwaltungsrat rapportieren. Die weiteren Mitglieder des Ausschusses sind Ann Godbehere und Joseph Yam.