PIMCO warnt vor Bankrun in Frankreich. Nach Einschätzung des Pimco-Chefs gibt es gegenwärtig Anzeichen für einen "Run" institutioneller Anleger auf die französischen Banken; Europa stehe kurz davor, die Kontrolle über eine geordnete Lösung der Schuldenkrisen zu verlieren.
Der Vorstandsvorsitzende der Pacific Investment Management Co (Pimco), Mohamed El-Erian, hat in einem am Donnerstag veröffentlichten Gastbeitrag für die "Financial Times" (FT) vor einem Bankrun in Frankreich gewarnt. Nach Einschätzung des Pimco-Chefs gibt es gegenwärtig Anzeichen für einen "Run" institutioneller Anleger auf die französischen Banken; so hätten unter anderem private Institute und auch einige öffentliche ihre kurzfristigen Ausleihungen an französische Banken stark zurückgefahren.
Sollte dieser Ansturm anhalten, wären die Banken gezwungen, ihre Bilanzen in einer drastischen und ungeordneten Weise zu bereinigen sowie die Fremdverschuldung abzubauen. So könnte es zu einer allgemeinen Verkaufswelle kommen. Das Resultat wäre El-Erian zufolge eine umfassende Bankenkrise, die die Staatsschuldenprobleme verstärken und eine Rezession zur Folge haben dürfte.
Bisher hätten sich weder Behörden noch Banken im Euroraum dieser Entwicklung ausreichend entgegengestellt. Die EZB bemühe sich um eine Ausweitung der Liquidität, doch würden Probleme bei Kapitalpolstern und Qualität der Vermögenswerte nicht angegangen. Daher stehe Europa kurz davor, die Kontrolle über eine geordnete Lösung der Schuldenkrisen zu verlieren.