NRW: CDU-Bundestagsabgeordnete Sensburg verteidigt Bosbach. Zuvor meinte Pofalla zum Vorsitzenden des Bundestags-Innenausschusses: „Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen. Ich kann Deine Scheiße nicht mehr hören“.
Der nordrhein-westfälische CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg hat den Vorsitzenden des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), gegen den jüngsten Angriff von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) in Schutz genommen. "Wolfgang Bosbach ist ein erstklassiger Politiker", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Und davon haben wir nicht so viele." Bosbach habe "die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen".
Die Sache zwischen Bosbach und Pofalla sei offenbar "nicht kollegial gelaufen. Jetzt müssen die beiden die Köpfe zusammen stecken." Bosbach erklärte dem Blatt, Pofalla habe sich bei ihm entschuldigt und man werde sich demnächst im Kanzleramt aussprechen. "Für mich ist die Sache erledigt."
In Unionskreisen wird Pofallas Angriff nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" als Ausdruck von Nervosität vor der Euro-Abstimmung gewertet. Erst in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hätten zwei christdemokratische Abgeordnete vom Lager der Nein-Sager ins Lager der Ja-Sager gewechselt: Sensburg und der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz. Die Kanzlermehrheit sei bis zum Schluss nicht sicher gewesen.