DIW-Experte: Instrumente zur EFSF-Hebelung gefährden Deutschlands Top-Bonität. „Denn die Hebelung dient ja letztlich dem Zweck, mit dem bestehenden Kapital- und Bürgschaftsrahmen ein Mehrfaches an Nominalvolumen absichern zu können. Damit geht aber auch einher, dass das damit zu übernehmende Risiko für die Garantiegeber vervielfacht wird“.
Belke warnte, je mehr der EFSF ausgedehnt werde, desto größer sei das Risiko für die Länder, die für den EFSF garantieren. „Die auf den ersten Blick so charmante und harmlos verklausulierte Idee der EFSF-Hebelung läuft damit den Interessen Deutschlands und der Stabilisierung der Euro-Zone zuwider“, sagte der Ökonom und fügte hinzu: „Der Hilfsfonds wäre außerdem ein Endlager für riskante Anleihen.“ Denn während private Investoren bei einer möglichen Staatspleite immer einen Teil ihres Geldes zurückerhielten, würden die Bürger immer zur Kasse gebeten. „Die Gefahr dabei ist, dass die Anleihen hoch verschuldeter Staaten durch die EFSF-Absicherung attraktiver werden“, gab Belke zu bedenken. Das helfe zwar kurzfristig. Auf lange Sicht weckt es aber Begehrlichkeiten. „Die klammen Euro-Staaten werden Druck aufbauen, diese Einrichtung zur Dauerlösung zu machen“, so Belke. „Der Hebel droht, zum Einstieg in die endgültige Vergemeinschaftung der Staatsschulden in Europa zu werden.“