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Millionen oder Milliarden? - Presse schludert mit den Nullen

In Zeiten von unübersehbar großen Rettungsschirmen, Hilfsmaßnahmen und heiß laufenden Druckerpressen kommt die Journaille immer mehr mit den Nullen durcheinander. Immer häufiger werden Millionen mit Milliarden verwechselt und umgekehrt. Zwei Meldungen von morgen beweisen den unbedachten Umgang mit den Nullen.

 

Original Pressemitteilung:

Zum siebenmillionsten Erdenbürger meint die Berliner Zeitung:

Weltweit wird schon heute eine so große Menge an Getreide produziert, dass neun bis zehn Milliarden Menschen davon satt werden könnten. Doch wir, der reiche Norden, verprassen die Hälfte des in armen Regionen so dringend benötigten Nahrungsmittels in der Biospritproduktion und als Tierfutter. Weil unser Energieverbrauch so gigantisch, weil unser Fleischhunger so  riesig ist. Ähnlich  verschwenderisch benutzen wir Wasser. So   kommt es, dass nicht dort der Ressourcenverbrauch und damit die Umweltzerstörung am höchsten sind, wo die meisten Menschen in einem Haushalt leben - in Asien oder Afrika - , sondern dort,  wo es viele Haushalte mit nur wenigen Menschen gibt. Eine Änderung unseres Konsums ist deshalb keineswegs nur eine Lifestylefrage für hippe Großstädter, ist keine Modethema, sondern  überlebenswichtig und von nachhaltiger Bedeutung für Millionen von Menschen.

 


Auch das Handelsblatt, dem man ja eigentlich Gewissenhaftigkeit im Umgang mit Zahlen unterstellen kann, hat mit Millionen und Milliarden seine schwierigkeiten:

 

 Die hohen Steuereinnahmen lassen die öffentlichen Haushalte gesunden. Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für das „Handelsblatt“ (Montagausgabe) zeigen, dass Bund, Länder und Gemeinden dieses Jahr wohl noch deutlich weniger Kredite benötigen werden, als noch im Sommer erwartet. Die Gründe dafür sind vielfältig: So muss der Bund statt der ursprünglich erwarteten rund fünf Milliarden Euro lediglich noch 300 Milliarden Euro an die Bundesagentur für Arbeit (BA) als Darlehen überweisen.

 

Milliardenbeträge spart der Bund überdies bei den Zinsen, bei Hartz-IV und den Gewährleistungen. „Alles in allem dürfte sich das Defizit am Jahresende auf 23 Milliarden Euro belaufen und damit innerhalb eines Jahres fast halbieren“, sagte IfW-Finanzexperte Alfred Boss. Kommendes Jahr dürfte sich der Defizitabbau dann fortsetzen. Statt der geplanten 27 Milliarden Euro müsste der Bund mit 16 Milliarden Euro neuen Schulden auskommen, sagte Boss. Im Wahljahr 2013 gerät die Konsolidierung dann allerdings ins Stocken. „Grund sind zum einen die geplanten Zahlungen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro an den Euro-Rettungsfonds ESM“, sagte Boss. Zum anderen dürfte die Regierung in ihren Sparbemühungen etwas nachlassen, erwartet der Finanzexperte. Unter dem Strich brauche der Bund 2013 wohl 21 Milliarden Euro neue Kredite.

Originalartikel: www.handelsblatt.com   (bis Sonntag Abend war der Fehler noch nicht korrigiert)

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