Er hat es zwar nicht explizt so gesagt, aber sicher so gemeint. Papst Benedikt warnt vor blindem Vertrauen in Finanzmärkte. Man dürfe sich den Märkten nicht "bedingungslos" unterwerfen. Benedikt in Afrika. Neben den zerstörerischen Kräften der Märkte warnte der Papst vor innerreligiösen Auseinandersetzungen und Stammeskonflikten.
Papst Benedikt XVI. auf Afrika-Reise: Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat die Staaten Afrikas ausdrücklich vor blindem Vertrauen in die Finanzmärkte gewarnt. Zwar müssten sich die Länder modernisieren, dies dürfe jedoch nicht um jeden Preis geschehen, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche am Freitag im westafrikanischen Benin.
Benin war die erste Station des Pontifex auf seiner Reise durch Afrika. Während seiner Rede erntete er oftmals Applaus. Es ist das erste mal, dass sich ein Papst direkt zur globalen Finanzkrise äußert. Kaum jemand erwartete, dass sich der Papst direkt in die Krise einmischt. Aber die meisten Anwesenden haben die Botschaft wohl verstanden.
"Der Übergang in die Moderne muss von klaren, auf anerkannten Werten basierenden Kriterien begleitet werden", sagte Benedikt XVI. zu Beginn seines dreitägigen Afrikabesuchs. Den Gesetzen des Marktes und der Finanzwirtschaft dürfe man sich nicht "bedingungslos" unterwerfen, forderte er.
Neben den zerstörerischen Kräften der Märkte warnte der Papst vor innerreligiösen Auseinandersetzungen und Stammeskonflikten. Dabei würdigte er die Rolle der traditionellen Stammes-Häuptlinge, die mit "ihrer Weisheit und ihrer Kenntnis der Gebräuche am schwierigen Übergang von der Tradition zur Moderne mitwirken" sollten. Benin müsse sich aber vor einem "verbitterten und unfruchtbaren Tribalismus" hüten, der mörderisch werden könne.