Angriff auf Frankreich. Die Ratingagentur Moody’s hat Frankreich vor einer Herabstufung von dessen Spitzen-Bonitätsnote gewarnt. EU-Währungskommissar Rehn sieht inzwischen auch den Kern der Euro-Länder von der Krise erfasst. Damit geht die Euro-Krise in eine neue Dimension.
Frankreich könnte sein Top-Rating AAA verlieren, damit droht die Ratingagentur Moody's. Begründung: falls die Refinanzierungskosten dauerhaft hoch bleiben und die Konjunkturflaute den Haushalt belastet könnte die zweitgrößte Volkswirtschaft in der Eurozone heruntergestuft werden, warnte die Ratingagentur.
Damit erreicht die Euro-Krise eine neue Dimension. "Die Krise trifft den Kern der Euro-Zone, wir sollten uns darüber keine Illusionen machen", sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel. EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark bezeichnete dies als "neues Phänomen".
Moody’s hatte bereits Mitte Oktober die Kreditwürdigkeit Frankreichs unter Beobachtung gestellt. Es sollte überprüft werden, inwieweit die französische Regierung die angekündigten Maßnahmen zur Reduzierung des Staatsdefizits umsetzt. Innerhalb von drei Monaten sollte entschieden werden, ob Frankreich, das derzeit mit der Bestnote AAA bei der Kreditwürdigkeit bewertet wird, noch die Bedingungen für die Perspektive „stabil“ erfüllt. Ein negativer Ausblick wäre der erste Schritt zu einer späteren Herabstufung.