Streit über Euro-Bonds: Liberalen-Chef Verhofstadt fordert Berlin zum Einlenken auf. „Die jüngsten Turbulenzen in der Euro-Zone sollten für die deutsche Regierung ein Weckruf sein, die Vorschläge der EU-Kommission zur Einführung von Euro-Bonds ernsthaft zu prüfen."
Im Streit über die Einführung von Euro-Bonds hat der Chef der Liberalen im EU-Parlament und frühere belgische Ministerpräsident, Guy Verhofstadt, die Bundesregierung zum Einlenken aufgefordert. Verhofstadt sagte der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe): „Die jüngsten Turbulenzen in der Euro-Zone sollten für die deutsche Regierung ein Weckruf sein, die Vorschläge der EU-Kommission zur Einführung von Euro-Bonds ernsthaft zu prüfen. Von einer offenen und ehrlichen Debatte über die Rolle von Gemeinschaftsanleihen bei der Bewältigung der derzeitigen Krise können alle Seiten nur profitieren.“
Verhofstadt erklärte weiter, Eurobonds könnten zu mehr Finanzstabilität und Haushaltsdisziplin führen, „wenn sie verbunden sind mit einer besseren Überwachung der Finanz- und Wirtschaftspolitik“.
Hintergrund: Kanzlerin Angela Merkel hatte Barrosos Vorschlag zur Einführung von Eurobonds am Dienstag im Bundestag als „bekümmerlich“ und „unpassend“ bezeichnet.