DIW-Expertin warnt vor ökonomischen Folgen des Klimawandels. „In der Tat sind unvorhersehbare Folgen durch den Klimawandel für die Weltwirtschaft möglich“.
Ohnehin sei der Ansatz, die Treibhausgasemissionen mit einer weltweit verbindlichen und einstimmig beschlossenen Vereinbarung zu senken, der falsche Weg. „Statt Negativ-Ziele sollten Positiv-Ziele formuliert werden: Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz und gemeinsame Investitionen in grüne Märkte wie die nachhaltige Energieversorgung und Mobilität“, empfiehlt Kemfert, die auch Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance in Berlin ist. Dabei müsse es auch nicht eine gemeinsame Lösung für alle Länder geben, die G20-Staaten sollten vielmehr verbindliche Positiv-Ziele formulieren.
Nach Ansicht Kemferts sollte Europa beim Gipfel in Durban Vorreiter sein und deutlich machen, dass die wirtschaftlichen Chancen des Klimaschutzes größer als die Risiken seien. „Denn gerade aus der Finanzkrise heraus muss es darum gehen, zukünftige Wachstumsmärkte zu identifizieren und gemeinsam Innovationen und Lösungen zum Umbau des Energiesystems und die Umsetzung einer nachhaltige Mobilität zu forcieren“, sagte die DIW-Expertin. „In keinen anderen Markt werden in den kommenden Jahrzehnten mehr Investitionen fließen als in nachhaltige Energie- und Mobilitätsmärkte.“