Die südeuropäischen Schuldenstaaten Italien, Griechenland und Spanien können sich trotz ihrer Reformprogramme nicht aus der Krise befreien – im Gegenteil, sie geraten immer tiefer hinein. Das signalisiert der CEP-Default-Index.
Insbesondere Griechenland fällt in dieser Betrachtung immer weiter zurück. Der CEP-Default-Index hat sich von minus 9,9 Punkten 2010 auf minus 12,2 im ersten Halbjahr 2011 verschlechtert. Während die Kapitalimporte etwas zurückgingen, begann der Kapitalstock wegen der tiefen Wirtschaftskrise zu schrumpfen. Das im Ausland geliehene Geld wird damit „vollständig für den heimischen Konsum verwendet“, warnt das CEP. Auch in Portugal ist der Kapitalstock im ersten Halbjahr erstmals geschrumpft: Der Index verschlechterte sich von minus 7,5 auf minus 8,2 Punkte. Italien setzte ebenfalls seine negative Entwicklung fort. Hier sank der Index von minus 1,5 auf 2,5 Punkte, weil die Kapitalimporte stiegen. Nur in Spanien blieb der Index im positiven Bereich, weil das Land mehr Kapital investierte als es importierte
Die Probleme der PIGS-Staaten haben der CEP-Studie zufolge alle vor allem eine Ursache: Die Volkswirtschaften haben gegenüber den anderen Euro-Ländern Wettbewerbsfähigkeit verloren. In Griechenland beispielsweise sind die Lohnstückkosten in den vergangenen zehn Jahren um 36,5 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: In Deutschland legten sie in diesem Zeitraum nur um vier Prozent zu.