Der britische Wirtschaftshistoriker Harold James erwartet langfristige Verwerfungen durch die Corona-Pandemie. Dem Nachrichtenmagazin Focus (Freitagsausgabe) sagte James: "Die Coronakrise verstärkt eine Entwicklung, die wir seit der internationalen Finanzmarktkrise 2008 erleben." Seitdem wachse das Misstrauen in die Globalisierung.
"Zu Beginn der Finanzkrise war die Zusammenarbeit zwischen den Staaten ziemlich gut. Damals wurde das G20-Format ins Leben gerufen. Das hielt aber nicht lange."
Das Misstrauen gegenüber der Globalisierung sei immer stärker geworden und habe in der Wahl von Donald Trump und dem Brexit gipfelte. James lehrt an der US-Universität Princeton und hat die Große Depression aufgearbeitet. "Die Globalisierung hat immer wieder Rückschläge erlebt. Solche Phasen sind ganz typisch. Die 1920er und 1930er Jahre waren auch eine Ära der Entglobalisierung", sagte der Historiker.
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