Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat die Ankündigung der österreichischen Regierung begrüßt, die Geschäfte ab dem 14. April wieder schrittweise zu öffnen.
Es sei ein "wichtiger Schritt" der österreichischen Regierung, den Fahrplan aus dem Lockdown öffentlich zu machen, sagte Hüther am Montagnachmittag. Damit könne es der Regierung von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gelingen, der Bevölkerung und den Unternehmen eine gewisse Planungssicherheit zu geben.
Gleichzeitig mache Österreich so deutlich, dass der Exit vom Lockdown nur als sukzessiver Prozess funktionieren kann. "Generell gilt: Die Politik muss jeden Schritt abwägen und darf nicht der Versuchung erliegen, in ein Schwarz-Weiß-Denken zu verfallen", so der IW-Chef weiter.
Er sieht für jedes Wiederhochfahren einer Volkswirtschaft nach der Coronakrise zwingend mehrere Phasen: erste Lockerungen, zusätzliche wirtschaftliche Impulse, ein weiteres Hochfahren und Stabilisieren von Gesellschaft sowie Wirtschaft.
Keinesfalls dürfe in der öffentlichen Diskussion jetzt der Fehler gemacht werden, Gesundheit und Wirtschaft gegenüberzustellen, sagte Hüther. "Jeder Vergleich dieser Art führt in die Irre", so der IW-Direktor weiter.
In diesem Sinne wäre auch die deutsche Politik gut beraten, bald jene Schritte zu benennen, mit denen sie die Öffnung gestalten wolle.
Foto: Österreichisches Parlament, über dts Nachrichtenagentur