Die Coronakrise wird wohl tiefe Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen: Das Ifo-Beschäftigungsbarometer stürzte im April auf 86,3 Punkte ab, von 93,4 Punkten im März. "Dies ist ein historisches Tief", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). "Auch der Rückgang des Barometers war noch nie so stark. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird daher steigen."
Der Indikator spiegelt die Beschäftigungsabsichten von rund 9.000 Unternehmen wider. Im Verarbeitenden Gewerbe, bei den Dienstleistern, beim Bau und im Handel ist das Barometer nie zuvor im Monatsvergleich so stark gesunken.
Bei den Dienstleistern ist es sogar auf ein neues historisches Tief gefallen. "Erstmals seit der Finanzkrise wird es hier wieder zu Entlassungen kommen", so Wohlrabe. In der Industrie setze sich der Trend zu rückläufigen Mitarbeiterzahlen, der schon vor der Coronakrise zu beobachten war, verstärkt fort.
Im Handel wird die Mitarbeiterzahl nach Einschätzung des Ifo-Instituts ebenfalls sinken. Einzige Ausnahme seien die Supermärkte. Auch der zuletzt boomende Bausektor könne sich der negativen Beschäftigungsdynamik nicht mehr entziehen.
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