Schlimmer hätte es nicht kommen können für Wirecard. Die KPMG-Prüfung ging nach hinten los. Die Lage bleibt weiter unklar. Eine Antwort auf die Frage, ob Umsätze und Gewinne durch Drittpartner stimmen, bleibt weiter offen.
Wirecard - hinter dieser Tür wurden angeblich Millionen-Umsätze gemacht.
"Al Alam Solution" in Dubai:
Stimmen die Millionen in Dubai oder nicht? Offenbar kann die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zur Höhe und zur Existenz der Umsätze aus dem kritisierten sogenannten Drittpartnergeschäft in den untersuchten Jahren 2016 bis 2018 weder eine Aussage treffen, dass diese existieren und korrekt sind, noch, dass sie nicht existieren und nicht korrekt sind.
"Insofern liegt ein Untersuchungshemmnis vor", erklärte KPMG in dem am Dienstag von Wirecard veröffentlichten Bericht.
Mauert Wirecard?
"Ursächlich sind neben den Mängeln in der internen Organisation insbesondere die fehlende Bereitschaft der Third Party Acquirer umfassend und transparent an dieser Sonderuntersuchung mitzuwirken", hieß es in dem Bericht von den Prüfern. So hätten unter anderem Transaktionsdaten und Nachweise sowie Verträge zwischen den Drittpartnern und Händlern bislang nicht zur Verfügung gestanden.
Wirecard weist zurück, dass Umsätze und Kundenbeziehungen manipuliert sind. Vorstandschef Markus Braun hatte immer wieder behauptet, die bilanzierten Umsätze und Kundenbeziehungen aus diesen Geschäften mit Drittpartnern seien authentisch.
In anderen Bereichen, wie dem untersuchten Geschäft in Singapur, einem Zukauf in Indien und dem Geschäft mit Händlervorfinanzierungen, sah sich Wirecard ebenfalls entlastet. Gleichwohl konnte KPMG auch in diesen Feldern bestimmte Vorwürfe nicht komplett aus der Welt schaffen - aber auch nicht belegen.
Fazit: Schlimmer hätte es nicht kommen können. Die Aktie stürzt ab. Es stellt sich die Frage, wie man den Ruf wieder herstellen kann. Viel Vertrauen ist erst einmal verspielt.