Biotech-Unternehmen Biontech und Curevac versprechen: Corona-Impfstoffe sollen für alle Menschen auf ganzer Welt zur Verfügung stehen
Die beiden deutschen Biotech-Firmen Biontech und Curevac wollen einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus allen Menschen weltweit zugänglich machen. Thomas Strüngmann, mit seinem Bruder Andreas Hauptinvestor bei Biontech, sagt gegenüber dem digitalen Wirtschaftsmagazin Business Insider: „Der Impfstoff sollte selbstverständlich für die ganze Welt zur Verfügung stehen. Ohne Ausnahme.“
Die Brüder Strüngmann haben bereits vor Jahren 150 Millionen Euro in die Firma investiert, die jetzt mit der ersten deutschen Testreihe begonnen hat.
Auch die Tübinger Firma Curevac steht vor dem Beginn ihrer ersten Patientenstudie. Dietmar Hopp hat hier als Hauptinvestor die Firma finanziert. „Wenn der Curevac Impfstoff zugelassen wird, soll er für alle Menschen auf der Welt verfügbar gemacht werden. Falls es am Anfang Engpässe geben sollte, müssten supra-nationale Organisationen wie die WHO Kriterien für die Verteilung festlegen“, sagt Friedrich von Bohlen, Aufsichtsrat bei Curevac und Geschäftsführer der Dievini Hopp Biotech Holding, gegenüber Business Insider.
Mit Blick auf die Milliardenhilfen des Staates für angeschlagene Unternehmen sagt von Bohlen zu Business Insider: „Es ist sicherlich günstiger und auch sinnvoller, alles zu tun, damit ein Impfstoff so schnell wie möglich verfügbar ist, als Verluste über viele Industriezweige auszugleichen.“
Weiter erklärt er: „Wir müssen heute davon ausgehen, dass die vollständige Rückkehr zur gewohnten Normalität erst möglich sein wird, wenn Impfschutz möglich ist. Jeder Monat, jede Woche, jeder Tag länger bedeuten Milliardenaufwendungen für den Staat und unsere Gemeinschaft, um die Verluste beziehungsweise entgangenen Einnahmen zu tragen und zu finanzieren. Jeder Tag, den ein Impfstoff früher verfügbar sein wird, vermindert diese Aufwendungen.“
Über den Zugang zu potentiellen Impfstoffen ist eine Diskussion aus gebrochen, weil der indische Milliardär und Inhaber des weltgrößten Impfstoffherstellers Serum Institute of India, Cyrus Poonawalla, erklärt hatte: „Ein Großteil der Impfdosen, zumindest ganz am Anfang, würde erst einmal an meine Landsleute gehen, bevor wir ihn ins Ausland liefern.“