Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die Coronakrise als Weckruf an die Menschheit bezeichnet und die deutsche Wirtschaft aufgefordert, zur Rettung des Klimas vom traditionellen Kapitalismus abzukehren.
"Der Immer-Weiter-Schneller-Mehr-Kapitalismus der letzten 30 Jahren muss aufhören", sagte Müller der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Die Coronakrise ist ein Weckruf an die Menschheit, mit Natur und Umwelt anders umzugehen."
Ein Auslöser der Pandemie liege auch am Raubbau an der Natur, in der Rodung der Regenwälder. "Deswegen müssen wir umdenken und können nicht einfach zur Normalität der Globalisierung zurückkehren."
Lebten alle Menschen auf der Welt wie die Deutschen "mit einer ständigen Steigerung des Verpackungsmülls und der bisherigen Art zu wirtschaften, bräuchten wir zwei Erden". Es gebe aber nur einen Planeten.
"Die Grenzen der Ressourcen sind endlich und wir nehmen uns ein Vielfaches dessen, was uns zusteht. Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern über die Verhältnisse der anderen und unserer Kinder und Enkel."
Vor allem die armen Länder litten unter dem deutschen Ressourcenverbrauch - am stärksten durch die Auswirkungen des Klimawandels.
Foto: Gerd Müller, über dts Nachrichtenagentur