Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat vor einer Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotor gewarnt. Diese subventioniere weiter den fossilen Status quo, sagte Hofreiter den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben). "Das ist weder klima- noch wirtschaftspolitisch zu rechtfertigen."
Die Zukunft dieser Branche liege in emissionsfreien Antrieben. "Daher muss der Antriebswechsel entschlossen vorangetrieben werden." Dagegen verlangte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), im Rahmen eines Konjunkturprogramms auch Autos mit Verbrennungsmotor zu fördern.
"Man kann eine Branche nicht hochziehen, wenn man nur einen kleinen Teil ihrer Produkte fördert. Im ersten Quartal haben Elektroautos gerade mal 3,9 Prozent ausgemacht", sagte er den Funke-Zeitungen. Kretschmann sprach sich für eine Kaufprämie aus, die für elektrische Fahrzeuge höher ausfalle als für "moderne, emissionsarme Verbrenner".
Dieses Modell befürworteten auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der niedersächsische Regierungschef Stephan Weil (SPD). Hofreiter indes forderte einen "Zukunftspakt für die Autoindustrie". Dazu gehörten Investitionsförderung, Qualifizierung und "Kaufanreize für den Markthochlauf neuer klimaneutraler Technologien", sagte er. Zugleich müssten umweltschädliche Subventionen wie das Dieselprivileg nach der Krise abgebaut werden.
Foto: Luft-Messstation, über dts Nachrichtenagentur