In den Bundesländern gibt es tausende Verdachtsfälle auf Betrug im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen.
Die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) hatte in den vergangenen neun Wochen knapp 5.000 Meldungen mit möglichen Bezügen zu Covid-19 erhalten, davon circa 4.100 Meldungen mit einem Hinweis auf das betrügerische Erlangen von Soforthilfen, berichtet die "Bild" (Mittwochausgabe). So ermittelt die Polizei in Niedersachsen aktuell in 70 Fällen.
Der daraus resultierende Schaden beläuft sich auf knapp 450.000 Euro. Die Niedersächsische Staatsanwaltschaft bearbeitet zusammen mit der NBank aktuell 200 Verdachtsfälle. Jeden Tag kommen durchschnittlich zehn dazu. In Bayern wurden dem Landeskriminalamt bisher 187 Betrugsfälle gemeldet, 414 weitere stehen in Verdacht.
Der Schaden beläuft sich auf knapp 900.000 Euro, berichtet die "Bild". In Sachsen haben sich bei aktuell 91 Vorgängen Anhaltspunkte für Betrugshandlungen erhärtet. Davon sind aktuell 28 Vorgänge in Höhe von 214.000 Euro ausgezahlt.
Die Berliner Polizei führt aktuell rund 620 Ermittlungen wegen Betrugsverdacht. In Sachsen-Anhalt liegen aktuell 390 Verdachtsfälle vor. Davon haben sich 111 Verdachtsfälle nicht bestätigt sowie 175 Verdachtsfälle bestätigt. Diese entsprechen einer Gesamtsumme ausgezahlter Zuschüsse von rund 870.000 Euro.
In Thüringen wurden bisher 26 Betrugsdelikte erfasst, der Schaden beläuft sich auf 235.000 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es aktuell 102 Verdachtsmeldungen. In Bremen wurden bereits 77 Fälle angezeigt.
Zusätzlich gibt es noch bei rund 170 Fällen den Verdacht auf Betrug. Im Saarland wurden bislang 48 Betrugsverdachtsfälle an die Staatsanwaltschaft gemeldet. Circa 30 weitere Fälle stehen im Verdacht, berichtet die "Bild". In Rheinland-Pfalz gibt es bislang rund 100 Fälle, bei denen der Verdacht auf Subventionsbetrug besteht.
Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wurden bislang rund 2,1 Millionen Anträge im Rahmen der Soforthilfe für Solo-Selbstständige, Freiberufler und kleine Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern gestellt und rund 13,1 Milliarden Euro bewilligt.
Foto: Euromünzen, über dts Nachrichtenagentur