Berliner Flughafen verteuert sich um weitere Milliarde. Damit lägen die Gesamtkosten für den BER bei 5,4 Milliarden Euro.
Der Hauptstadtflughafen BER wird sich um eine weitere Milliarde Euro verteuern. Das geht aus einer Präsentation der Flughafengesellschaft für den Projektausschuss des Aufsichtsrats hervor. Danach benötigt die Gesellschaft zur Fertigstellung des Flughafens noch einmal 1,049 Milliarden Euro von den Gesellschaftern, den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Bund. Damit lägen die Gesamtkosten für den BER bei 5,4 Milliarden Euro.
Laut dieser Kostenkalkulation müssen allein in den Umbau des Terminals weitere 340 Millionen Euro investiert werden. Darunter fallen auch die Kosten für die Optimierung der bislang nicht funktionierenden Entrauchungsanlage. 168 Millionen Euro sollen in zusätzliche Bau- und Planungsarbeiten fließen. Mit 286 Millionen werden die Mehrkosten für den Schallschutz der Flughafenanwohner beziffert. 255 Millionen Euro verbucht die Flughafengesellschaft als Risikovorsorge unter anderem für bisher nicht absehbare Baukostensteigerungen und Schadensersatz.
Die Höhe der Nachforderung legt den Verdacht nahe, dass die letzte staatliche Kapitalzufuhr in Höhe von 1,2 Milliarden Euro bereits komplett für finanzielle Altlasten und zur Deckung der laufenden Kosten verbraucht und verplant ist. Sollte der Aufsichtsrat dem Kostenplan auf seiner Sitzung am 30. Juni akzeptieren, müssten die Landesparlamente von Berlin und Brandenburg sowie der Bundestag der Kapitalerhöhung zustimmen. Ausgezahlt werden könnten die 1,049 Milliarden Euro erst nach der Genehmigung durch die Europäische Kommission. Sie müsste zuvor prüfen, ob keine wettbewerbswidrige Subvention vorliegt.