Die Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Annalena Baerbock, hat Konsequenzen im Fall des russischen Einreiseverbots für den deutschen Dopingexperten Hajo Seppelt gefordert.
Der "Welt am Sonntag" sagte Baerbock, Voraussetzung für die Entscheidung über eine WM-Vergabe sei, dass Journalisten ungehinderten Zugang haben und sich im ganzen Land frei bewegen können.
Die Bundesregierung "muss klipp und klar deutlich machen, dass die Verweigerung der Einreise für kritische Journalisten nicht akzeptabel ist. Sie muss dafür sorgen, dass Russland diese Entscheidung zurücknimmt. Und es ist ein Grund mehr, dass deutsche Regierungsvertreter den Spielen fernbleiben sollten. Sie können nicht einfach bei den WM-Spielen nett neben russischen Regierungsvertretern auf der VIP-Tribüne jubeln, während Journalisten ausgesperrt sind, und das Regime die eigene Bevölkerung bei Demos willkürlich verhaftet."
Baerbock kritisierte außerdem die Russlandpolitik der Bundesregierung insgesamt. "Was hilft der Appell, die Bombardements in Syrien zu stoppen, wenn man sich zeitgleich hinter das Prestigeprojekt des Kremls, die Gaspipeline Nordstream 2, stellt."
Das Projekt konterkariere die Sanktionspolitik der EU nach der völkerrechtswidrigen Besetzung der Krim. "Das Projekt wird allein aus wirtschaftspolitischen Gründen betrieben, aber europapolitisch läuft es allen Ansprüchen zuwider. Eine gemeinsame europäische Außenpolitik sieht anders aus", so Baerbock in der "Welt am Sonntag".
Foto: Fußballfans auf der Berliner Fanmeile, über dts Nachrichtenagentur