FDP-Chef Lindner ist auf eine politisch-korrekte Tretmine getreten. Die Empöreria in den Medien kritisiert eine Äußerung über Schlangestehen vor einer Bäckerei. "Bürger müssen sicher sein, das der Ausländer beim Bäcker kein Illegaler ist."
Lindner Nazi, oder AfD? Die Empörung über eine Äußerung schlägt Wellen in den Medien. Ein angebliches FDP-Mitglied ist laut SPIEGEL sofort aus der FDP ausgetreten und wird zitiert mit den Worten:
"Christian Lindner hat in seiner Rede allen Nazis einen Vorwand geliefert dunkelhäutige Menschen zu drangsalieren."
Was ist passiert?
Im Kontext des Themas Einwanderungspolitik hatte der FDP-Chef auf dem Parteitag in Berlin nahegelegt, dass es für eine befriedete Gesellschaft notwendig sei, dass sich Menschen, die beim Bäcker in der Schlange warten, sicher sein müssen, "dass jeder, der sich bei uns aufhält, sich legal bei uns aufhält".
Ist ja wirklich unerhört!
"Die Menschen müssen sich sicher sein, auch wenn jemand anders aussieht und noch nur gebrochen Deutsch spricht, dass es keine Zweifel an seiner Rechtschaffenheit gibt", sagte Lindner. Wenn einer "mit gebrochenem Deutsch ein Brötchen bestellt", könne man nicht unterscheiden, "ob das der hochqualifizierte Entwickler künstlicher Intelligenz aus Indien ist oder eigentlich ein sich bei uns illegal aufhaltender, höchstens geduldeter Ausländer", hatte Lindner das Beispiel eingeleitet.
Dieses Zitat wirkt rausgelöst aus dem Kontext natürlich nicht sonderlich politisch korrekt. Warum sollen denn von Illegalen in einer Bäckereischlange Gefahren ausgehen?
So sieht die gesamte Passage der Rede aus:
"Eine andere Integrations-, eine andere, auch fordernde Einwanderungspolitik ist übrigens im Interesse der Zuwanderer selbst und auch im Interesse derjenigen, die wir überhaupt noch einladen wollen, zu uns zu kommen. Machen wir uns klar: Unser Land braucht qualifizierte Zuwanderung. Der Sachverständigenrat hat die Zahlen gerade genannt. In der Zukunft gilt, entweder 500.000 qualifizierte Zuwanderer im Jahr oder Rente mit 70. Das ist die Entscheidung, wovor diese Gesellschaft steht. Ich ahne, dass wir das kombinieren werden. Wir werden aber qualifizierte Einwanderung brauchen und dafür müssen wir ein weltoffenes Land bleiben. Man kann beim Bäcker in der Schlange nicht unterscheiden, wenn einer mit gebrochenen Deutsch ein Brötchen bestellt, ob das der hochqualifizierte Entwickler Künstlicher Intelligenz aus Indien ist oder eigentlich ein sich bei uns illegal aufhaltender, höchstens geduldeter Ausländer.
Damit die Gesellschaft befriedet ist, müssen die anderen, die in der Reihe stehen, damit sie nicht diesen einen schief anschauen, und Angst vor ihm haben, sich alle sicher sein, dass jeder, der sich bei uns aufhält, sich auch legal bei uns aufhält. Die Menschen müssen sich sicher sein, auch wenn jemand anders aussieht und nur gebrochen Deutsch spricht, dass es keine Zweifel an seiner Rechtschaffenheit gibt. Das ist die Aufgabe einer fordernden, liberalen rechtsstaatlichen Einwanderungspolitik. Und dafür müssen, liebe Freundinnen und Freunde, Länder, der Bund und Gemeinden zusammenarbeiten. Da geht es um anderes Recht und besseres Management."