Der Gründer der umstrittenen Berliner Kneipe "Zur Firma" war zu DDR-Zeiten selbst Informeller Mitarbeiter bei der Stasi. "Ich habe es aus Überzeugung gemacht, weil die Stasi nichts anderes war als der Geheimdienst der DDR, der es übertrieben hat", sagte Wilfried Gau gegenüber stern.de. Gau arbeitete zu DDR-Zeiten als gastronomischer Leiter eines Hotels. Wenn wichtige Funktionäre kamen,seien vorher Stasi-Offiziere in seinem Büro gesessen und hätten sich erkundigt, welche Kellner für die Bewirtung in Frage kämen. Aber er habe niemanden ans Messer geliefert. "Durch die Stasi hat es viel Elend gegeben", so Gau zu stern.de.
Gau hatte die sogenannte Stasi-Kneipe, die sich ironisch mit der ehemaligen Staatssicherheit der DDR auseinandersetzt und in der beispielsweise der Koch "IM Küchenchef" heißt, Anfang August 2008 mitseinem Geschäftspartner, dem Westdeutschen Wolfgang Schmelz, eröffnet. Es sei "die letzte Chance" für beide Gelegenheitsjobber undals Satire gemeint gewesen. Doch die Kneipe, über die viele Medien berichtet hatten, sorgte für Kritik: Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, bezeichnete sie als "Geschmacklosigkeit", Opfer würden damit verhöhnt.