Zu einem massenhaften Ausverkauf kam es am Mittwoche bei Merrill Lynch. Die Aktie verlor 16% und fiel auch nachbörslich weiter auf 19 $. Am Mittwoch notierte das Papier noch über 24$. Merrill Lynch ist die viertgrößte Bank in den USA.
Händler an der Wall Street sprachen davon, dass Merrill nun auch die "Lehman - Krankheit" hätte. "Wenn es Lehman Brothers schlecht geht, warum soll es dann Merrill besser gehen?" - schließlich verfolgen beide Finanzunternehmen ähnliche Geschäftsmodelle.
Merrill Lynch stürzten besonders zu Handelsschluss unter hohen Umsätzen in die Tiefe. Kein gutes Zeichen, wie man an der Street munkelt. Einige Händler sind unverhohlen der Meinung, dass Merrill das nächste "Opfer" sein wird.
Die Aktie fiel auf den tiefsten Stand seit 10 Jahren. Insider gehen davon aus, dass Merrill noch erheblichen Abschreibungsbedarf hätte und noch nicht alle Leichen im Keller gezeigt hätte.
Immerhin ist Merrill schon einen Schritt weiter als Lehman, weil das Unternehmen letzten Monat bekannt gab, sich von 30 Milliarden Dollar toxischen Krediten getrennt zu haben, die zu einem Spottpreis an die Private Equity Company Lone Star verkauft wurden.
Doch dies konnte die Besitzer von Anteilsscheinen an Merrill in den letzten Tagen offenbar immer weniger überzeugen.
Merrill hatte insgesamt 40 Milliarden Dollar abgeschrieben. Ein Analyst von Goldman Sachs prognostizierte, dass die Firma aber noch höheren Abschreibungsbedarf hätte und noch in diesem Jahr mindestens 5 Milliarden Dollar hinzukommen.
Mit dem sinkenden Aktienkurs dürfte es aber immer schwieriger werden, neues Kapital aufzunehmen, so die Kommentare an der Wall Street.
Ben Wallace, Analyst von Grimes & Co. sagte: "Der Schwächste in der Reihe der Investmentbanken war sicherlicher Bear Stearns, gefolgt von offensichtlich Lehman Brothers und der Nächste auf der Liste ist Merrill Lynch."
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