Panikverkäufe bei AIG. McCain: AIG "fallen lassen". Wenn heute keine Lösung, dann morgen Bankrott wahrscheinlich. Dramatischer Appell an FED, in letzter Sekunde zu helfen."Sie wissen nicht, was sie tun". Bei massenhaften Umsätzen gehts mit AIG weiter bergab. Vorbörslich notiert die Aktie bei 2,70$ (Schlusskurs gestern 4,80).
In einem Interview auf CNBC sagte McCain, dass man AIG nicht mit Hilfe des Steuerzahlers unterstützen solle. Firmen, die unreguliert über ihre Verhältnisse spekulierten, müssten auch die Konsequenzen verantworten - auch wenn dies Auswirkungen auf das Finanzsystem habe. Man müsse danach einen Neuanfang machen. Alles andere würden die amerikanischen Steuerzahler nicht gutheißen. Insofern unterstütze er voll die Aussagen von US-Finanzminister Paulson, dass es keine Staatsgarantien mehr gebe.
Der Verfall des AIG Aktienkurses signalisiert laut Beobachtern das Ende des weltgrößten Versicherungskonzerns. Trotz eines Notkredits von New York in Höhe von 20 Milliarden Dollar steckt das Unternehmen offensichtlich in der Klemme.
Der US-Finanzminister hatte gestern bekundet, dass es keine staatlichen Garantien mehr gebe. JP Morgan und Goldman Sachs sollten diesen Job übernehmen und AIG 75 Milliarden leihen. Doch die beiden Institute bleiben zurückhaltend.
Wenn AIG heute kein Geld bekomme, muss morgen (Mittwoch) Bankrott angemeldet werden, so Beobachter an der Wall Street. Dieses wird öffentlich auch so auf CNBC diskutiert.
Aktienkurse von unter 5$ signalisieren laut Insidern, dass es für AIG keine Hoffnung mehr gebe.
An der Wall Street wird fassungslos darüber diskutiert, ob die FED und Paulson es wirklich ernst meinen. So negativ staatliche Unterstützungen auch seien, so notwendig wären sie im Fall AIG. Wenn der Konzern fällt, dann droht eine Implosion des Finanzsystems.
AIG hat 5 Billionen in den Büchern. Die Marktkapitalisierung schmolz heute noch mal auf rund 24 Milliarden. Der Konzern hat 70 Millionen Kunden weltweit und beschäftigt 170 000 Mitarbeiter.
Doch die Finanzminister und FED lassen es wohl darauf ankommen. Wahrscheinlich haben sie erkannt, dass eine dauernde Stützung von maroden Firmen am Ende auch dem Ansehen der USA schaden. Ausserdem steht die FED schon jetzt im Verdacht, die Krise dazu zu benutzen, neue Finanzallianzen zu "designen".
In einem dramatisch Appell flehte der New York Govenour Patterson die FED und das Finanzministerium an, sich die Sache noch mal zu überlegen und doch mit einer Finanzhilfe AIG über Wasser zu halten. "Sie wissen nicht was sie tun, wenn AIG Pleite geht. Die Konsequenzen werden verheerend sein".
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