Deutsche Umwelthilfe (DUH) benutzt alte Zahlen zum CO2-Einsparpotenzial
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begründet ihre Forderung nach Tempo 80 auf Landstraßen und 120 auf Autobahnen mit einer fragwürdigen Zahl.
Bis zu fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich könnten solche Tempolimits, laut ihrem Geschäftsführer Jürgen Resch, helfen einzusparen. Auf Nachfrage räumt Resch ein, dass er sich dabei auf eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) von 1999 beziehe, schreibt der "Spiegel".
Der eingesparte Anteil an den gesamten CO²-Emissionen von Pkw hätte durch ein Tempolimit von 120 auf Autobahnen drei Prozent betragen, bilanziert die UBA-Studie. Die dieser Analyse zugrunde liegenden Daten sind bereits 26 Jahre alt.
Verkehrsaufkommen, Kfz-Technik und Fahrverhalten hätten sich seitdem geändert, sagt das UBA. Es hält deshalb eine "Aktualisierung für dringend notwendig". Resch gibt an, seine Zahl auf Basis der gestiegenen Gesamtfahrleistung und der möglichen Einsparung durch Tempo 80 auf Landstraßen "vorsichtig hochgerechnet" zu haben. Er wäre "sehr froh, wenn es endlich neue Erhebungen über die tatsächlichen Geschwindigkeiten auf Autobahnen" gäbe.
Laut UBA werden diese Daten "laufend von der Bundesanstalt für Straßenwesen erhoben, aber nur unregelmäßig veröffentlicht". Das solle sich ändern. In diesem Jahr will das UBA ein Forschungsprojekt dazu starten. Bis dahin bleibt die Frage, wie viel Kohlendioxid durch Tempolimits eingespart werden kann, wohl unbeantwortet.