Laut der internen Planung soll möglichst auf Kündigungen verzichtet werden. Den Mitarbeitern will der Konzern Auflösungsverträge und Abfindungen anbieten. Ebay will sich vorrangig von Managern trennen. Ein Ebay-Verantwortlicher sagte FOCUS: „Der Kundenservice bleibt verschont. Wir setzen in der Verwaltung den Rotstift an, und zwar vor allem in der oberen Etage.“
Auch die deutsche Dependance ist vom Jobabbau betroffen. Deutschland-Chef Stefan Groß-Selbeck wollte keine Angaben zum Umfang der wegfallenden Arbeitsplätze machen. Nach FOCUS-Informationen fürchtet Groß-Selbeck einen massiven Machtverlust. Bislang waren die einzelnen Dependancen weitgehend autark und konnten über ihre nationalen Märkte ohne Einmischung aus der Zentrale in San Jose (Kalifornien) entscheiden. Künftig sollen dem internen Strategiepapier zufolge wichtige Bereiche wie etwa das Marketing zentral aus den USA gesteuert werden.
Der Wegfall von Kompetenzen trifft die deutschen Ebay-Manager besonders hart. Denn sie stehen nach den internen Analysen im internationalen Vergleich glänzend da: Kein anderer Markt ist so profitabel wie der in Deutschland. Selbst das Heimatgeschäft in den USA, das den größten Umsatz erwirtschaftet, wirft nicht so hohe Gewinne ab. Hintergrund des Sanierungsprogramms ist vor allem das Kerngeschäft mit Internet-Auktionen, das schon seit längerem schwächelt.
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