Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in den USA ist im September von 49,9 auf 43,5 Punkte eingebrochen und liegt damit weit unter den Erwartungen. Schlimmer noch: Mit dem aktuellen Stand bewegt sich der Indikator in etwa in dem Bereich, der in der Vergangenheit in gesamtwirtschaftlichen Rezessionen angenommen wurde (etwa 42 Punkte).
Sowohl die Komponente für die Neuaufträge, als auch Produktion und Beschäftigung verbuchten steile Abstürze im September. Auch der Teilindex für die Exporte gab kräftig nach, bewegt sich aber immerhin mit 52 Punkten noch in einem Bereich, der auf positive Impulse über die Exporte schließen lässt. Dies ist aber momentan allenfalls ein schwacher Trost.
Der Teilindex für die bezahlten Preise ist im September ebenfalls kräftig gefallen. Wenn man so möchte, ist dies wohl die einzig positive Nachricht in dem Report. Wenn sich dieser Absturz mit dem nächsten Bericht bestätigen sollte, hat sich die Lage in der US-Industrie dramatisch verschlechtert.
Bislang hatte der Indikator mehr oder minder auf Stagnation hingewiesen. Das Risiko, dass die USA doch noch in eine - auch in einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung sichtbaren - Rezession fallen, hat angesichts des heutigen Berichts zugenommen.
Die US-Bauausgaben haben im August stagniert. Damit liegen sie auf den ersten Blick zwar über den Erwartungen, doch wird dieser Eindruck wieder dadurch relativiert, dass die Ausgaben im Juli stärker gesunken sind als ursprünglich ausgewiesen.
Erstmals seit März 2007 haben die privaten Wohnungsbauausgaben wieder einen leichten Anstieg gegenüber dem Vormonat verzeichnet (+0,3%). Gleichwohl bleibt der Abwärtstrend hier intakt. Die Wohnungsbauinvestitionen bleiben vorerst noch ein gewichtiger Bremsklotz für die US-Wirtschaft. Die privaten Ausgaben im Nicht-Wohnungsbau sind zum zweiten Mal in Folge gesunken. Nach einem überraschend kräftigen Expansionstempo des Wirtschaftsbaus im 2. Quartal ist somit für die Folgeperiode mit einem bedeutend schlechteren Ergebnis zu rechnen.